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Wochenendklicks: Über Bücher, Rückenschmerzen und die Liebe

Der Wind pfeift durch die müde hängenden Baumäste vor meinem Fenster, die Katze schnurrt auf der Matratze neben mir und ich ziehe die Bettdecke noch etwas höher. Irgendwo pfeift ein Teekessel, den ich wenige Minuten vorher aufgesetzt habe. Ich seufze und will einfach nur wieder einschlafen.

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Ich bin etwas träge momentan, vielleicht war es vorausschauend, diesmal nicht zur Fashion Week zu fahren, in mir rumort eine anhaltende, immer noch nicht richtig ausgebrochene Erkältung und scheinbar geht es seit Wochen allen so, und jeder bemitleidet sich selbst am meisten. Ich versuche, da nicht mitzumachen. Nicht darüber zu lamentieren was ich alles verpasse und vermisse durch die ständig einzulegenden Erschöpfungspausen, sondern mich stattdessen auf das zu konzentrieren, was ich machen kann. Dazu zählt, Pläne zu schmieden. Ideen zu entwickeln, umzuwerfen, neu zu denken. Mir Zeit zu nehmen.

Dazu zählt auch, endlich mal wieder zu lesen. Und zu klicken. Auch wenn viel liegen bleibt momentan, ich einsehen muss dass auch ich gerade nicht alles auf einmal machen kann – das was ich machen kann, soll dann wenigstens gut tun. Ich bin gerade vielleicht ein bisschen ein Artist der Gelegentlichkeit, so wie sie Stephan Porombka in Komm ich heut nicht, komm ich morgen beschreibt:

Wenn alles wirbelt, ist es müßig, Erwartungen nachzujagen. Das ist das große Glück der Gegenwart: Man kann zwei Gänge runterschalten. Oder drei. Man kann ja nicht alles erledigen. Man kann nicht alles haben. Man kann nicht alles lesen, nicht alles schreiben, nicht alles posten und nicht alles kommentieren. Das Beste ist, man wartet auf Gelegenheiten. Und wenn sie da sind, macht man was Schönes draus. Das ist der ganze Witz.

Das hat natürlich Folgen. Die Artisten der Gelegentlichkeit kriegen nicht alles mit. Und sie schaffen nicht viel. Sie verzichten auf Effizienz. Sie schreiben an keinem großen Lebensroman. Sie leben eher essayistisch. In ihrem Lebenslauf sind manchmal ziemlich große Lücken. Spricht man sie darauf an, sagen sie, da seien sie wahrscheinlich Zigaretten holen gewesen. „Rauchen Sie denn?“, fragt man dann erstaunt. „Gelegentlich“, lautet die Antwort.

Und das ist okay so. Jetzt grade zumindest. Vielleicht ist der Januar ein Anlauf-Nehmen, und vielleicht muss ich ihn als solches akzeptieren, allein schon der eingeschränkten Gesundheit wegen. Und dann gibt es ja wie gesagt diese Dinge, auf die ich mich konzentriere, weil sie mir gut tun momentan.

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  • Dazu zählt meine 30 Days of Yoga Challenge, die ich – die Snapchatter unter euch wissen es bereits! – seit einer guten Woche verfolge. Ich hänge gerade ein bisschen hinten dran und versuche, mich auch davon nicht stressen zu lassen, und es klappt ganz gut. Heute steht passenderweise Yoga for Healing & Meditation auf dem Programm. Ich werde euch nach den 30 Tagen ausführlich von dem Programm berichten, aber so viel schon mal jetzt: Die Rückenschmerzen, die mich normalerweise ständig plagen, sind so gut wie weg!

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  • Zeit zum Lesen habe ich endlich wieder gefunden mir endlich wieder genommen. Lesen, Vorlesen, Zuhören. Alte Lieblingsbücher rauskramen, in Gedichten schmökern (die Distanzschule von Herbert Hindringer liegt schon seit Jahren immer wieder auf meinem Nachttisch), lange liegen gebliebene Artikel lesen, auch online.
  • Zu letzteren gehört auch diese wunderschöne Liebeserklärung im wahrsten Sinne des Wortes der amerikanischen Bloggerin Geraldine, die ihren verkappten Reiseblog so beschreibt: Yes, it’s a travel blog. But at its core, it’s a love letter to my husband. Und in eben jener Liebeserklärung beschreibt, wie das mit der Verliebtheit auf lange Sicht funktionieren kann.
  • Noch mehr (Online-)Lesestoff hat mir jetzt meine Freundin Inga mit ihrem neuen Blog Schon Halbelf geliefert. Neben tollen Buchrezensionen empfiehlt sie dort nämlich aktuell Morgen mehr, den Online-Roman von Tilman Rammstedt, den es dringend zu abonnieren gilt.
  • Und noch mehr Bücher legt auch Okka auf ihren Stapel neben ihrem Bett und damit auch auf meinen, und ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Was lest ihr momentan? Und was tut euch gut in Phasen, in denen keine großen Sprünge zu machen sind?

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