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Naturkunstwerke und Zufallsgeometrie: The Daily Overview

Ich habe auf uberding schon mal ausführlich über das Daily Overview Projekt geschrieben.

Das einzige was [gegen schlechte Tage] hilft? Die Augen zumachen und sich mal kurz ganz weit weg denken. Raus aus dem eigenen Leben und Terminkalender, raus aus der zu teuren Stadt, raus aus dem lauten Lebenswirrwarr. So weit es geht. Wie weit geht es? Bis ins Weltall? Gut so, denn von da oben sieht auf einmal alles ganz anders aus. Die Probleme werden zu Problemchen, alles wird wieder ein bisschen in Relation gesetzt. Der Blick wird weit, der Atem ruhig.

So ist das auch nach wie vor, und daran hat mich heute auf meinem Flug von Brüssel nach Frankfurt mal wieder das Lufthansa Magazin erinnert. Während ich auf dem nämlich so meinen morgendlichen Kaffee trank und abwechselnd in dieses (übrigens überraschend gute) Blatt und auf die Wolken vor dem Notfenster blickte, entdeckte ich darin das Bild vom Salt Lake in Utah, der dank Algen und Bakterien pink schimmert wie auch der Lake Hillier in Australien.

Daily Overview Salt Lake Utah

Die überraschende Ansicht des Salt Lakes von oben wird durch eine kleine Spirale an ihrem Rand aber noch skurriler: Robert Smithson hatte hier 1970 etwa 6000 Tonnen schwarze Basaltsteine angehäuft. Sein Kunstwerk „Spiral Jetty“ verschwand durch Ansteigen des Pegels für über drei Jahrzehnte – seit den anhaltenden Dürreperioden in Utah ist das 460 Meter lange Naturkunstwerk immer mal wieder zu sehen.

Zum Genuss und Überraschungsfaktor des Projekts hinzu kommt wie ihr seht also der enorme Lerneffekt, den der Konsum dieser Bilder und der kurzen Erklärungen dazu auf mich hat. Zuletzt auch bei diesem Bild des Desert Breath, einem 10 Hektar großen Kunstwerk, das die griechische Künstlerinnengruppe D.A.S.T. Arteam in den 90ern in die ägyptische Wüste gesetzt hat und das gleichzeitig die Unendlichkeit und die (durch die natürliche Erosion bedingte) Endlichkeit symbolisiert. Hatte ich vorher noch nie von gehört!

The Daily Overview Desert Breath Egypt

Jeden Tag ein Stückchen Allgemeinbildung und ein Stückchen Overview-Effekt, sozusagen. Den beschreibt The Daily Overview selbst so treffend, dass ich das Wort den Machern selbst überlasse:

The Overview Effect, first described by author Frank White in 1987, is an experience that transforms astronauts’ perspective of Earth and mankind’s place upon it. Common features of the experience are a feeling of awe for the planet, a profound understanding of the interconnection of all life, and a renewed sense of responsibility for taking care of the environment.

Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Aber auch gar nichts.

Bilder und Informationen via The Daily Overview.

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