Alle Artikel mit dem Schlagwort: Umzug

Moving back home: Vom Einleben und Runterkommen

Ich schmeiße die Tür hinter mir ins Schloss. Der Schlüsselbund landet auf dem Regal links neben der Tür, die Tasche werfe ich auf den Stuhl, der seinen festen Platz am Tisch mitten im Raum gefunden hat. Fast so, als wären das ihre angestammten Plätze. Ich wickle mir den langen Wollschal vom Hals – baby, it’s cold outside – und blicke mich suchend nach einem geeigneten Ort für ihn um. Er wird sich noch finden. Dann lasse ich mich auf den Stuhl in der Ecke des Zimmers sinken, die jetzt schon meine Lieblingsecke geworden ist. Durchatmen. Ankommen. Die ersten Wochen waren nicht einfach, wirklich nicht. Jetzt ruhe ich auf meinem Schafsfell auf einem der vier neuen Stühle, die seit zwei Monaten darauf warten aufgebaut zu werden, und alles hat Form angenommen, wirklich alles. Ich atme noch einmal tief durch, schaue auf den letzten Umzugskarton am andern Ende des Raums, der liebevoll von einem weißen Plaid versteckt wird. Um den kümmere ich mich am Wochenende. Vielleicht. Weil ich eigentlich alle Zeit der Welt dafür habe. Dubai hat …

Moving back home: Von geplatzten Plänen und Strichen durch Rechnungen

OMG. Der Plan sah wirklich, wirklich anders aus. In meiner Planung wäre ich über das vergangene Wochenende ein bisschen Fliegen gegangen, dann für eine recht geregelte Woche zurück nach Hause (!) gekehrt und hätte so viel fertig bekommen. So viel Arbeit, vor allem aber so viel zu Hause. In meiner Planung wären zum jetzigen Zeitpunkt alle Kisten ausgepackt, alle Regale zurecht gerückt und ihr Inhalt sortiert gewesen. Das Bett frisch bezogen, die Bilder an der Wand und die To Do-Listen abgehakt. Und dann kam der Streik. Ein Streik der nötig ist und hinter dem ich vollkommen stehe, auch wenn es heißt, in Athen oder sonst wo auf der Welt festzuhängen – aber der meine privaten Pläne einmal mehr über den Haufen geworfen hat. Sollte ich mich nach all den Jahren der Flexibilität am Arbeitsplatz nicht langsam daran gewöhnt haben, dass es trotz meiner vielen Listen, Pläne und dem Organisationsass im Ärmel immer wieder soweit kommen wird? Fakt ist: Wenn ich mit meinem Leben alleine bin, alles durchtakten und durchziehen kann wie ursprünglich mal geplant, dann …

Moving back home: Über die erste Woche zurück „zu Hause“

Die erste Woche im neuen alten Zuhause ist rum. Direkt nach dem Umzug habe ich ein paar Tage in San Francisco verbracht, als ich wiederkehrte war alles weniger chaotisch als gedacht und seitdem sind schon wieder sieben Tage vergangen. Zeit für ein kleines Resümee der ersten Woche „zu Hause“ – wie schön! Geschafft! Könnte man nämlich denken. Und tatsächlich: Nach einer Woche der ersten Eingewöhnung habe ich es zum Wochenende hin endlich geschafft, so gut wie alle Kisten leer- und die Regale einzuräumen, die ersten zwei Home Office-Tage ohne Durcheinander oder Ineffizienz hinter mich zu bringen und nebenbei noch die ersten Schritte in Richtung Darmstädter Alltag zu gehen. Ich freue mich, für mehr als nur die nächsten zwei Tage einzukaufen, ich freue mich über einen vollen Kühlschrank und über die vertrauten Straßen, Cafés, Restaurants. Ich kann gar nicht beschreiben wie sehr ich es genoss, nach der Landung aus San Francisco nicht nur einen kleinen Zwischenstopp zum Schlaf tanken in Darmstadt zu machen und ein paar Stunden später noch weiter nach Stuttgart tingeln zu müssen, sondern einfach …

Zurück in die Zukunft – Moving back home!

Früher hatte Zurück nach Hause ziehen für mich etwas mit Scheitern zu tun. Wieder zurück in die Heimat, zurück an die Wurzeln, zurück ins Elternhaus sogar, das schien mir wenig erstrebenswert, das klang nach Aufgeben, nach Rückzug. Meine Heimatstadt war optimal zum Aufwachsen, zum Erwachsenwerden ging ich nach Mainz, danach wollte ich unbedingt immer weit weg. Weiter als nach Stuttgart ging es zwar nicht, und mit weniger als 200 Kilometern Entfernung ist das unter „richtig weit weg“ nicht zu verbuchen (aber immerhin eine komplett andere Welt – das Schwabenland und Rheinhessen sind wie Tag und Nacht), dennoch: Durch meine Reisen war ich so viel unterwegs, dass ich trotz regelmäßigen Stippvisiten „zu Hause“ ziemlich heimatlos war. Ich schlief selten mehr als drei Nächte am Stück im selben Bett, ich zählte monatlich höchstens zwölf, meist eher acht Tage in der Wohnung, für die ich Miete zahlte. Was völlig in Ordnung war. Außer, dass ich glaube, dass man einen Hafen braucht. Home is where my suitcase is, das gilt auch heute noch, vielleicht mehr denn je – ich …

Music-Musing: Ebony Bones

Eigentlich müsste ja grade besinnliche Jahresendzeit-Musik laufen, irgendwas wobei man möglichst gut entspannen kann und sich Gedanken darüber machen, was dieses Jahr mal wieder alles so schief gelaufen ist, dass man nächstes Jahr aber echt öfter ins Fitnessstudio muss und am besten direkt morgen Zahnseide kauft, damit man sie fortan täglich benutzt.   Tatsächlich aber brauche ich grad eher was, was mich pusht und das Blut in Wallung bringt, gute Laune macht und wozu man im Zweifelsfall mal ungeduldig mit dem Arsch wackeln kann. Umzugsmusik eben – mal wieder. Die Fernbeziehung verlagert sich von Hamburg nach Berlin, Umzugshelfer wollen betreut, Kisten ausgepackt und ein Bett gekauft werden. Stört mich irgendwie gar nicht, wenn dabei Ebony Bones läuft.   Die Londonerin mit jamaikanischen Wurzeln erinnert entfernt an M.I.A., ist aber doch ganz anders, keine Ahnung wie man ihre Musik beschreiben soll, aber das muss man vielleicht auch gar nicht. Auf sie aufmerksam geworden bin ich durch einen Artikel in der annabelle, in dem sie Fragen stellt wie Wie groß ist meine persönliche Freiheit?, Was ist Wahrheit, …