Alle Artikel mit dem Schlagwort: Südtirol

Südtiroler Leit und ihr Glump: Die Huaber Buaben von der Seiser Alm

Frisch angekommen auf der Seiser Alm, direkt am Ortsanfang von Kompatsch, liegt linker Hand die Huber Schwaige. Einer dieser Orte, an dem man nach einem langen Marsch über die Alm einkehren kann und sofort die Zeit vergisst, den Sonnenbrand oder die Blasen an den Füßen. Seit dem vergangenen Winter hat sie abwechselnd für Skifahrer und Wanderer geöffnet und lädt dazu ein, auf der Sonnenterrasse bei einem Traubensaft oder einem gespritzten Holunder die Beine auszuruhen: Die jungen Brüder Benjamin und Michael Gostner haben die Almhütte ihrer Familie zu einer gemütlichen Berghütte gemacht. Einfach so? Ja, tatsächlich einfach so. Schon vor zwei Jahren hatten die beiden – damals gerade mal 23 und 19 Jahre alt – unterm Schlern eine Hütte gepachtet und dort einen kleinen Gastbetrieb eröffnet. Was sich zunächst nach einer Schnapsidee im wahrsten Sinne des Wortes anhört, war durchdacht und funktionierte gut: Michael sorgte als ausgebildeter Koch für Jausenbrettl & Co, Bruder Benjamin war für die Organisation verantwortlich. Und zwei Jahre später dann, schließlich ist er gelernter Zimmermann, für den Ausbau der eigenen Almhütte oben …

Südtiroler Leit und ihr Glump: Haflingerzüchter und Kastelruther Spatz Norbert Rier

„Fahr einfach die erste Seitenstraße hoch und dann immer der Nase nach. Am Ankerlift hältst du dich links, dann siehst du mich schon irgendwo auf dem Traktor!“ klingt Norbert Riers tiefenentspannte Stimme durch die Telefonleitung. Ich bin alles andere als entspannt: Mit ordentlich Verspätung bin ich auf der Seiser Alm angekommen, ans Serpentinen fahren muss ich mich erst wieder gewöhnen und jetzt steht die Sonne tief, unsere Verabredung ist eigentlich schon längst vorbei und ich verfahre mich zweimal auf dem Weg zur Almwiese. Aber dann sehe ich den Traktor. Sehe die Pferde. Und letzten Endes auch wirklich: Norbert Rier. Haflinger gehören zu Südtirol so wie Norbert Rier zu den Kastelruther Spatzen. Die Gebirgspferde haben ihren Ursprung in der norditalienischen Provinz und passen perfekt ins Bild – entspannte, trittsichere, unkomplizierte Tiere mit einer ordentlichen Portion Charme. Immer für eine Überraschung gut, aber niemals bösartig. Ja, ich rede von den Pferden, aber heute geht es um den Mensch, der dahinter steht. Kastelruther Spatz und Haflingerzüchter: Norbert Rier Der ist schon immer und nach wie vor mit ganzer …

I’m in love with South Tyrol: Über die Leit und ihr Glump und warum ich beides so liebe

Wieso Südtirol? Diese Frage höre ich immer wieder wenn ich freudestrahlend erzähle, dass ich übers lange Wochenende in den Norden Italiens fahre, in die Gegend, die den Dolomiten zu Füßen liegt, wo Deutsch und Italienisch so selbstverständlich koexistieren, dass so mancher Ersttäter denkt, er befinde sich in Österreich. Die Berge! ist die erste Antwort, die mir einfällt. Das Essen und der Wein! mag die zweite sein. Über beides wurde schon unendlich viel geschrieben. Denn ja, Südtirol ist ein Wander- und Skifahrerparadies und so unvergleichlich schön, dass mir auch beim zehnten Besuch noch Schauder über den Rücken laufen werden. Und ja, in Südtirol nicht zuzunehmen scheint trotz allem Alpinsport unmöglich, denn die Küche ist großartig und der Rebensaft scheint von den sonnenbeschienenen Weinbergen direkt ins Glas zu fließen. Aber die Südtiroler selbst, das ist die dritte und für mich persönlich die wichtigste Antwort. Denn wenn ich eins gelernt habe auf meinen Reisen dann ist es, dass es „die Leute“ sind, die einen Ort ausmachen. Jede Region lebt durch die Menschen, die sie bewohnen, jedes Land wird …

Music Musing: Jolly July Playlist und die zauberhaften Ganes-Feen

Ein wenig unwirklich kommt mir der beinah-vergangene Monat vor, gleichzeitig zauberhaft-verträumt und absolut durchgetaktet, alles in allem mal wieder ein Traum. Ich lag in Miami am Strand und fuhr mit dem Auto durch Südtirol, seit ein paar Tagen bin ich wieder in Beirut und genieße hier gerade auf dem Balkon die Hitze und den Blick aufs Meer. Und das Durchschnaufen nach einem wilden Monat. In musikalischer Hinsicht hat mich besonders ein Abend in der Festung Franzensfeste in Südtirol beeindruckt, auf dem sich neben einem anderen neuen Lieblingsmusiker (bald mehr dazu!) vor allem die drei feenhaften Gestalten von Ganes in mein Herz gesungen, geseufzt und gesäuselt haben. Ganes auf dem Südtirol Festival in Franzensfeste Die drei Südtirolerinnen Elisabeth, Marlene und Maria sind Schwestern und Cousinen und gemeinsam in einem verwunschenen Dorf in den Dolomiten aufgewachsen – nahe der Natur, weit von der Großstadt. Die ladinische Sprache sorgt ebenso wie die Erscheinung und die feenhaften Stimmen der drei „Ganes-Schwestern“ für einen ganz und gar wunderlichen Auftritt mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Und jetzt läuft hier deren neues, …