Alle Artikel mit dem Schlagwort: Musik

Music Musing: Wohnzimmerkonzert und Interview mit Ciarán Lavery

Es gibt Konzerte, die beeindrucken durch ihre überdimensionalen Locations. Es gibt solche, die punkten mit verrückten Light Shows und aufwendigem Bühnenbild. Und es gibt Wohnzimmerkonzerte, und das sind mir die liebsten. Ein Glück, dass ausgerechnet in meiner neuen alten Heimat Darmstadt eine Keimzelle der Institution Wohnzimmerkonzert sitzt. Und dass deren Macher einen dermaßen guten Musikgeschmack haben: Vergangenen Monat schon habe ich euch von diesem aus-der-Seele-raus Lied erzählt von diesem irischen Sänger, der mich seitdem akustisch durch den Herbst begleitet hat – und schon steht Ciarán Lavery in einem Darmstädter Wohnzimmer, schüttelt mir freundlich die Hand und setzt sich neben mich auf eine Yogamatte am frei geräumten Fußboden. Zeit, mit ihm über ein Thema zu reden das uns gerade beide beschäftigt: Zuhause. Ebenso wie ich ist Ciarán nämlich erst vor kurzem in seinen Heimatort Aghagallon zurückgezogen, hat sich dort mit seiner Freundin ein Haus gekauft und wird sesshaft, wenn man es so nennen will. Wie fühlt sich das für ihn so an? Was hat seine Musik damit zu tun? Wie schafft er es, sich vor seinen Hörern emotional so …

Music Musing: September + October = Superstars

Der September war ein solcher Sausewind, dass ich das mit dem Music Musing total verballert habe. Um ehrlich zu sein sogar so stürmisch, dass ich kaum Musik gehört habe, eher den Wind vor meiner Haustür, das krachende Fällen von Entscheidungen in meinem Kopf und das laute Pochen meines Herzens, mal im Takt, mal völlig aus ihm heraus. Da war kein Platz für Neuentdeckungen der musikalischen Art, selbst (oder gerade) das Altbekannte hat mich stellenweise überfordert. Jetzt aber ist Zeit für einen musikalischen Rundumschlag über die letzten acht Wochen; mir fällt auf Teufel komm raus keine Alliteration für diesen Oktober ein und ich belasse es bei einer simplen Gleichung, denn abgesehen von der Superstar-Dichte in meiner aktuellen Playlist waren diese Wochen auch privat ziemliche Superstars. Und wer taucht da jetzt so auf? Ciaran Lavery zum Beispiel, der mir mit Give me just a little more time so ziemlich aus der Seele sprach, wie ich hier schon niedergeschrieben habe. Und auch abgesehen davon und vom liebevollen Video hat mich der Ire ganz schön überzeugt – sein ganzes …

Music Musing: Arousing August Playlist

Da ist er rum, der August. Und hat so viel in mir wachgerüttelt wie lange kein Monat mehr, auf allen Ebenen. Immer wieder denkt man, denke ich, es jetzt aber echt begriffen zu haben, oder angekommen zu sein, oder am richtigen Punkt zu sein; und nur Wochen oder Monate später sieht im Rückspiegel betrachtet alles schon wieder ganz anders aus. Und das ist noch nicht mal schlimm. Schlimm wäre, keine Konsequenzen zu ziehen, Gefühlen nicht nachzugehen, Ahnungen klein zu reden (oder klein zu schweigen) und sich selbst nicht zu vertrauen. Sich nicht zu trauen. Schlimm wäre aber auch, Dinge übers Bein zu brechen, hektisch zu werden und noch ungeduldiger, als ich es sowieso schon bin. Am Ende stimmt es schon, was Robert von L’aupaire (den ich übrigens gerade für uberding interviewt habe) singt: I would do it all again.  Die Arousing August Playlist [spotify id=“spotify:user:1121831602:playlist:5Vg8EyV0QyIPeUsU0WznG4″ width=“300″ height=“380″ /]   David Lemaitre hat mir übrigens genau eben jener L’aupaire empfohlen, der selbst höchstpersönlich für meine zweite Sommerhymne neben Delta Rae’s Scared verantwortlich ist. Und bezüglich aller Grübeleien …

Südtiroler Leit und ihr Glump: Max von Milland

Als ich in Franzensfeste ankomme sind die Aufbauarbeiten für das Südtirol Festival in vollem Gange. Bühne, Lichtanlage, Soundcheck – die alte Festungsanlage bei Brixen wird zur Konzertlocation und sieht vor dem noch hellblauen Himmel malerisch aus. Dass es im Laufe des Abends noch regnen wird, ist noch nicht wirklich abzusehen, die Stimmung ist gut und die Vorfreude groß. Irgendwo zwischen den ersten Besuchern und dem Produktionsbüro entdecke ich Max von Milland geschäftig hin und herlaufen – einen großen dunkelhaarigen Typ mit neugierigem Blick und einem freundlichen Wort für jeden, der ihn anspricht. Max von Milland heißt eigentlich nicht Max von Milland, aber der Stadtteil von Brixen, aus dem er stammt, leiht ihm seinen Namen. Herkunft, Heimat, diese Themen beschäftigen ihn wohl oder übel, freiwillig oder unfreiwillig immer wieder. Seit er mit 20 nach Berlin und nach acht Jahren dort mittlerweile nach München gezogen ist, umso mehr: „Ich mag es in Südtirol“, erzählt er mir ein bisschen später, als wir bei einem Stück Pizza zusammensitzen, „sogar sehr! Aber nach der Matura wusste ich: Ich muss hier …

Music Musing: Jolly July Playlist und die zauberhaften Ganes-Feen

Ein wenig unwirklich kommt mir der beinah-vergangene Monat vor, gleichzeitig zauberhaft-verträumt und absolut durchgetaktet, alles in allem mal wieder ein Traum. Ich lag in Miami am Strand und fuhr mit dem Auto durch Südtirol, seit ein paar Tagen bin ich wieder in Beirut und genieße hier gerade auf dem Balkon die Hitze und den Blick aufs Meer. Und das Durchschnaufen nach einem wilden Monat. In musikalischer Hinsicht hat mich besonders ein Abend in der Festung Franzensfeste in Südtirol beeindruckt, auf dem sich neben einem anderen neuen Lieblingsmusiker (bald mehr dazu!) vor allem die drei feenhaften Gestalten von Ganes in mein Herz gesungen, geseufzt und gesäuselt haben. Ganes auf dem Südtirol Festival in Franzensfeste Die drei Südtirolerinnen Elisabeth, Marlene und Maria sind Schwestern und Cousinen und gemeinsam in einem verwunschenen Dorf in den Dolomiten aufgewachsen – nahe der Natur, weit von der Großstadt. Die ladinische Sprache sorgt ebenso wie die Erscheinung und die feenhaften Stimmen der drei „Ganes-Schwestern“ für einen ganz und gar wunderlichen Auftritt mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Und jetzt läuft hier deren neues, …