Kolumne: Über immobiliären Liebeskummer
Letzte Woche hatte ich Liebeskummer. Richtig, richtig fiesen, solchen, der dir immer wieder ins Auge springt und im Herz auf und ab, der dich nicht in Ruhe lässt weil dich alles daran erinnert, solchen, für den dich alle mitleidig und verständnisvoll angucken aber gleichzeitig etwas schief, denn du solltest mit deinen 26 Jahren doch mittlerweile wissen, dass das oft genug schneller vorbei geht als du gucken kannst. Ich hatte Liebeskummer wegen einer Wohnung, und nur wenige werden so richtig verstehen können, was ich damit meine. Vermutlich nur die, die selbst schon mal in einer wildfremden Wohnung standen und dieses warme Wehen im ganzen Körper gespürt haben, kein Kribbeln, denn es hat nichts mit Verzückung und Glitzer zu tun was hier passiert, sondern mit einem ruhigen und beruhigenden Summen, das nach Heimat klingt. So ging es mir mit dieser Wohnung mit ihren knarzenden Dielen im Flur, dem traumhaften Bad und der perfekt unperfekten Küche, in der ich zum Abwaschen vermutlich auf einem Schemel hätte stehen müssen wie damals beim Zähneputzen. Ich gebe zu, ich hatte meine …