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Hotelzimmergedanken in Kuwait: Übers Reisen, über Freiheit und das grüne Gras auf der anderen Seite

47 Grad Außentemperatur. Das ist einer der wenigen Umstände die mich dazu bringen, in einer fremden Stadt das kühle Hotelzimmer den unbekannten Straßen vorzuziehen. Auch mal nett, ohne schlechtes Gewissen auszuschlafen, auf den Körper zu hören, trotz leckerem Frühstücksbuffet liegen zu bleiben, später die Regendusche voll auszukosten. Ich lasse ein Hörspiel laufen, ruhe die Augen aus. Spontaner Bewegungsdrang führt wenig später aufs Laufband im klimatisierten Gym, nach fünf Kilometern trete ich todesmutig auf die Poolterrasse und stolpre sofort ungläubig zurück ins Kühle: Es ist nicht auszuhalten. Selbst die Berührung von nackter Haut und Zimmerfenster, die mich für gewöhnlich entsetzt zurückschrecken lässt, ist – kuschlig warm. Zurück bei Wasser und frischem Obst auf der Chaiselongue. Der aktuelle Fluter beschäftigt sich mit meinem Lieblingsthema Reisen, die perfekte Lektüre für einen solchen Tag. Warum reisen wir, was erhoffen wir uns davon, was treibt uns dazu an, fremde Länder zu entdecken? Geht das auch in nachhaltig? Eine Handvoll Fragen, die dazu beigetragen hatten dass ich mich vor ein paar Jahren neben Publizistik auch für Kulturanthropologie einschrieb, werden hier unterhaltsam …