Alle Artikel mit dem Schlagwort: Indien

Auskatern in Chennais Hipster Place: Das Eco Café / Chamiers / Anokhi

Was macht man so, wenn man Sonntag morgens mit fettem Schädel in einem dieser übertrieben geilen Hotelbetten aufwacht, den Einlassstempel im Schlaf schön zärtlich auf den Hals abgedrückt und im Hinterkopf (oder im Magen) das ungute Gefühl, irgendwann doch noch einen vierten Gin Tonic bestellt zu haben? Und vor allem: Was macht man, wenn die Geräuschkulisse vor dem Fenster aus lautem Hupen und dem Rufen der TukTuk Fahrer besteht und einem schlagartig klar wird: Achso, ich bin ja in Indien?! Noch viel besser ist ja eigentlich die Frage: Was macht man Samstag abends in Indien? Mir war das nicht so ganz klar, aber scheinbar wohne ich seit Jahren bei jedem Aufenthalt in Chennai über einem der Clubs der indischen Metropole – und meine indischen Kollegen hielten es für unumgänglich, mir diese Unkenntnis auszutreiben. Nix zum Anziehen im Koffer? Was solls, I’m all in, dann eben mit Sandalen in den Club. Was da los war! Ich stand erstmal nur mit offenem Mund am Rand und war vollkommen perplex. Jaja, prüdes Indien, davon war hier aber nichts …

Traveling: Im TukTuk mit Kumar

Kumar ist sieben. Er sitzt barfuß auf der Fahrerbank des TukTuks, halb an seinem Vater gelehnt, der uns durch Chennais Straßen fährt. Alle paar Minuten dreht er sich nach meiner Kamera um, will die Bilder sehen, lacht laut, als er sich darauf erkennt. Er hängt sich kopfüber nach hinten um mich beim Fotografieren zu beobachten und wirkt dabei so sorglos und kindlich, wie er es mit seinen sieben Jahren sein sollte. Keine zehn Sekunden später sitzt er wieder gerade und schaut unbeteiligt auf die Ereignisse am staubigen Straßenrand, die den Europäer neben mir abwechselnd in laute Verzückung und entsetztes Kopfschütteln ausbrechen lassen. Kumar kennt das. Er fährt jeden Tag im TukTuk seines Vaters mit, jeden Tag quer durch Chennai, er kennt die Straßenhädler, die Bettler, die einschlägigen Geschäfte und die Frauen, die auf der Erde sitzen und versuchen, Früchte oder geflochtene Blumenkränze an Passanten zu verkaufen. Irgendwann wird Kumar das TukTuk selbst fahren um seine Familie zu versorgen, eine andere Perspektive gibt es eigentlich nicht für den Jungen mit den tiefbraunen Augen. Aber er lacht auf, als …

Der Wow-Effekt: Bilder aus Indien von Steve McCurry

Ich liebe Indien. Eins der Länder, wo ich mittlerweile schon drei Urlaube und zahllose Layover verbracht habe, begeistert es mich doch immer wieder durch Unerwartetes, durch seine Vielfalt, die wahnsinnig gastfreundlichen Menschen und das übertrieben leckere Essen. Durch seine überwältigende Natur, seine krassen Farben, seine spannende Kultur. Der amerikanische Fotograf Steve McCurry, der unter anderem für die ersten Bilder aus dem Afghanistan-Konflikt bekannt ist, hat in mir mit seinen Fotos aus Indien gerade so einen Sehnsuchtsschub ausgelöst dass ich mich frage, ob ich nicht bald mal wieder da hin sollte, in dieses bunte, aufregende Land. Unfassbar sehenswert sind zum Beispiel auch die Bilderreihen Eloquence of the Eye oder Contrast & Clariity.