Alle Artikel mit dem Schlagwort: Fotografie

Wochenendklicks: Extraordinary Routines, die Film-Saison und Bettina Rheims über die Liebe

Hohoho, Dezember, jetzt bist du richtig da, und irgendwie finde ich das wahnsinnig schön. Bisher warst du ein ziemlich guter Monat mit spannenden Aufgaben, schönen kleinen Momenten und großartigen ersten Plänen fürs neue Jahr. Dieses Wochenende verbringen ich noch mal so richtig gemütlich mit ersten Weihnachtsvorbereitungen, der Überraschung wie schnell ein Schokonikolaus verdrückt werden kann und der Vorfreude, einen kleinen Menschen kennenzulernen der diese Woche endlich zu uns gekommen ist. Auf meinen Spaziergängen durch meine alte Stuttgarter Hood habe ich schon viele kleine Schätze entdeckt. Mit der Eat the World Tour durfte ich jetzt aber für uberding noch mehr Kleinode rund um meine alte Wohnung kennenlernen – eine kulinarische Stadtführung durch Stuttgart, das war top! Ab jetzt bitte an jedem neuen Ort. Mit der Kälte und der frühen Dunkelheit ist auch meine Filmlust endlich wieder wachgekitzelt worden. Letztes Wochenende war ich endlichendlichendlich mal wieder im Kino, habe endlichendlichendlich Gone Girl gesehen (und war begeistert, endlich mal eine gelungene Buchverfilmung, oder wie seht ihr das?), und aus aktuellem Anlass – auf den ich hier noch nicht …

Wochenendklicks: Quotes on Shit, eine Portion Zucker Zimt und Liebe und Tel Aviv Surfer Girls

Es ist mal wieder turbulent, das Leben der Lisa M. Von A nach B hetzt sie, kaum zwei Nächte im eigenen Bett, schon wieder los, ab in den Flieger, landen, durchatmen. Geburtstage und andere Festivitäten ziehen mich übers Wochenende wieder in die Herzstadt am Rhein, ich bekomme einfach nicht genug von ihr, aber ehrlich gesagt freue ich mich auch, danach mal wieder eine ganze Woche zu Hause zu haben. Zeit, mir zu überlegen wie ich meinen Umzug gestalten will, mit der Nachmietersuche anfangen, Sperrmüll bestellen. Ich versuche jetzt schon seit einem guten Jahr, meine gesammelten Besitztümer drastisch zu reduzieren. So albern es vielleicht für manche klingen mag, aber für mich wird materielle schnell zu emotionaler Last; ich finde es mittlerweile fast schon belastend zu wissen, wie viel Kram sich noch in meinem Elternhaus befindet, den ich nicht vermisse aber auch nicht wegwerfen will. Beim Umzug nach Stuttgart habe ich Kistenweise aussortiert. Jetzt steht ein erneuter Umzug bevor und ich will noch rigoroser vorgehen. Bin kurz davor, alle Bücher die ich schon gelesen habe zu verschenken, …

In den Straßen von Bogotá: Ein Spaziergang

Bogotá, du hörst nicht auf mir zu gefallen. Je öfter ich da bin, desto spannender finde ich dich und desto größer wird der Wunsch, bald mal länger nach Kolumbien zu fliegen als nur für ein paar Tage. Um Zeit zu haben, durch Straßen und Orte zu schlendern, mit Menschen zu sprechen, zu essen, zu tanzen. Bis dahin eben im Kompaktformat. Diesmal habe ich mir endlich mal in Ruhe einen klitzekleinen Teil der riesigen Streetart-Szene Bogotás angeschaut, nachdem die Murals und Tags bisher immer nur im Vorbeifahren an mir vorbeigezogen sind. Den Post dazu findet ihr hier. Das mit dem Schlendern war natürlich auch drin. Und schlendernd entdeckt man meist die schönsten Ecken und erlebt die schönsten Momente. Wer schonmal mit mir unterwegs war weiß, dass Essen für mich ein ganz wichtiger Bestandteil des Reisens ist und ich am liebsten bei jedem Straßenstand stehen bleiben würde. Ja, ich esse überall auf der Welt an Straßenständen und nein, ich habe mir noch nie den Magen dabei verdorben. Dafür schon die absonderlichsten Sachen gegessen, diesmal: Gebackene Banane mit …

Wochenendklicks: Entspannt-verträumte Bilder von Laina Briedis, Musik von Alle Farben und das Thema Rechtfertigung

Meine heutigen Wochenendklicks sind eigentlich schon ein bisschen älter. Das liegt daran, dass ich sie immer nach und nach sammle – und letztes Wochenende einfach so viel anderes im Kopf hatte, als sie mit euch zu teilen. Die Fashion Week war dieses Jahr für mich so entspannt wie nie, es folgte ein gemütlicher Tag in Berlin, wie ich ihn auch lange nicht mehr hatte, es waren viele Grübeleien in meinem Kopf und ein ganz bisschen Weltschmerz. Ich habe das Finale geschaut und war endlich wieder laufen, ich habe mir etwas Ruhe gegönnt und mich mit Freunden getroffen. Jetzt bin ich gerade mal wieder in Bogotá, und freue mich schon darauf euch anschließend davon zu erzählen. Aber bis dahin ein paar Klicks für euch, auch wenn sie nicht mehr taufrisch sind. Über ignant habe ich den Flickr von Laina Briedis entdeckt. Fantasievolle Bilder, die mich irgendwie an früher erinnern, an eine Abenteuerwelt im Wald, an Wes Anderson vielleicht ein bisschen. An das Waldstück dort, wo ich früher auf dem Pferderücken ins Träumen geraten bin, weil der …

1992 auf Teneriffa: Zeitreise im Hotel Neptuno

Wie ein Eindringling fühlt man sich zunächst, wenn man das verlassene Hotel Neptuno betritt. Man will niemanden stören, der hier eventuell eine zerschlissene Matratze sein Zuhause nennt, man hat das Gefühl, das alles geht einen gar nichts an, aber die Neugier war schon immer stärker als die Unsicherheit, so lange man jeden Schritt vorsichtig setzt, denke ich, kann eigentlich nichts passieren. Die Treppenstufen sind solide, nur die Geländer fehlen. Der Aufzugschacht ist voller Müll, betrunken sollte sich hier niemand über den Rand lehnen, es dauert, bis die Augen im Tief die alte Matratze und die zerbrochenen Möbel ausmachen. Getrunken wird hier nach wie vor viel, so scheint es, neben den leeren Bierflaschen liegen zerfledderte Magazine voller nackter Brüste herum und aufgeweichte Flyer aus besseren Zeiten. Wir finden Gästebücher aus dem Jahr 1992, kurz denke ich Gar nicht so lang her, dann denke ich Mehr als zwanzig Jahre, verdammt, und dass ich mich an nichts, was in diesem 1992 passiert ist, bewusst erinnern kann. Dieses Haus kann es sicher, aber es schweigt, und es sieht nicht …