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Perfect Birthday Getaway: Skifahren am Kronplatz, Energie tanken in Südtirol – das lohnt sich immer!

Ich hatte schon lange vorgehabt, meinen 28. nicht zu Hause zu feiern, nicht in großer Runde zu begehen. Nicht, weil ich meinen Geburtstag nicht gern zelebriere, das Gegenteil ist der Fall – ich bin gerne Geburtstagskind, lasse an diesem einen Tag im Jahr gerne mal ein bisschen mehr Prinzessin raus als sonst üblich, ich stehe auf selbst gebackene Kuchen, Blumen und spontane Entführungen. Aber dieses Jahr war mir irgendwie mehr nach Ruhe, Genuss ganz nach meinem Geschmack und Nähe mit dem Mensch, der das mit dem Hochleben lassen so gut kann wie kein anderer. Spätestens der 30. wird groß gefeiert, das steht fest, aber bis dahin finde ich das mit den Birthday Getaways eine perfekte Lösung.

Als es um das WOHIN ging, hatten wir die Qual der Wahl. Eigentlich wäre ich auch gerne nochmal nach Lissabon geflogen – Frühlingsgefühle und ein paar Tage in unserer gemeinsamen Lieblingsstadt wären sicher auch eine gute Option gewesen. Andererseits weiß ich, dass mich nur wenige Dinge so glücklich machen wie ein paar Stunden auf den Ski, angereichert mit gutem Essen am Berg und Sauna am Abend. Als also spontan meine liebste Urlaubsregion Südtirol eine Einladung zum Kronplatz aussprach, war ich glückserfüllt.

Wochenendtrip nach Südtirol: Wenn sich sieben Stunden Anreise immer wieder lohnen!

Das einzige Manko an Südtirol: Es ist dann doch ganz schön weit weg. Während man die österreichischen Nordalpen von Darmstadt aus in knappen fünf Stunden erreicht hat, muss man nach Südtirol mindestens sieben Stunden einplanen, die österreichische Vignette sowie die italienischen Mautgebühren kommen zu den Tankkosten hinzu. Mit dem Zug ist man nicht schneller, mit dem Flieger bleibt es umständlich, weil es keinen eigenen Flughafen im Alto Adige gibt. Vorteil: Südtirol ist, wenn auch absolut klassisches Urlaubsziel der Deutschen, immer noch nicht überlaufen. Weil nur die den Weg auf sich nehmen die wissen, dass er es wirklich wert ist.

Ich weiß das. Ich liebe Südtirol nicht erst, aber noch viel mehr seit meinem Leit und Glump-Projekt, mit dem ich 2015 den Südtirol Medienpreis gewonnen habe. Und sobald wir nach dem kurzen Halt am Zugspitzblick, dem Fernpass und ein bisschen österreichischem Radio die Grenze nach Italien überqueren weiß ich, dass sich auch diese Autofahrt mal wieder gelohnt haben wird. Auch wenn es nur für kurze zwei Nächte ist. Sobald wir an Franzensfeste vorbeifahren fühle ich mich angekommen, zeichnet sich dieses vergnügte, aufgeregte Lächeln in meinem Gesicht ab, sprudle ich vor Erinnerungen und Grundwissen über Südtirol nur so über.

Griass’di Pustertal – hallo Kronplatz!

Ich kann gar nicht sagen, was meine liebste Gegend in Südtirol ist. Ich liebe Meran dafür, dass man sich hier dank dem mediterranen Flair nach der Fahrt durch die Berge plötzlich wie am Mittelmeer führt. Ich liebe die Seiser Alm für ihre Weite, ich liebe die gesamte Region für das Essen, ich liebe die Menschen hier. Im Pustertal war ich zuletzt für das Interview mit Trachtenschneiderin Elisabeth Mooswalder, und auch diesmal darf ich hier wieder reizende, herzliche Menschen kennenlernen, Menschen mit offenem Blick und offenem Herzen. Die Südtiroler sind unkompliziert und wenig verkopft. Das merken wir auch wieder beim Spaziergang durch Bruneck, bei dem wir uns akklimatisieren und nach der langen Autofahrt die Beine vertreten, beim traditionellen Lebensmittelladen Horvat Schüttelbrot und eine Wurst auf die Hand nehmen und auf den Schlossberg klettern, bevor wir meinen Geburtstag beim köstlichen Vier-Gänge-Dinner in unserer Unterkunft ausklingen lassen.

Skifahren am Kronplatz: 114 Pistenkilometer reine Freude

Der Kronplatz ist eines der gefragtesten Skigebiete Südtirols – und das sicher nicht nur wegen der verhältnismäßig nördlichen Lage, sondern auch wegen der Vielfalt. Von gemütlichen blauen Autobahnen bis hin zu anspruchsvollen schwarzen Pisten konnten wir hier alles finden, nachdem wir uns einmal orientiert hatten. Über den Tag hinweg konnten wir mit der Sonne mitwandern – am Morgen die östlichen Hänge Richtung Olang, dann Richtung St. Vigil weiter und abschließend, als die Sicht oben am Kronplatz immer schlechter wurde, ließen wir uns von den schwarzen Abfahrten nach Richtung Bruneck nach Reischach hinunter herausfordern. Auf 2.275 Metern waren die Schneeverhältnisse diesem Winter entsprechend gut, auf den unteren Hängen wurde professionell mit Kunstschnee präpariert. Mehr wäre mehr gewesen, aber das gilt aktuell ja in vielen Gebieten unterhalb der 3.000er Grenze.

Ich stehe seit mehr als 20 Jahren auf Ski – und es ist irgendwie faszinierend, wie sehr mich dieser Sport immer noch kickt. Wie glücklich er mich macht. Wie ich nie genug kriegen kann. Ist die trockene Vorstellung nicht irgendwie albern, das erwachsene Menschen so viel Spaß daran haben können, auf zwei Brettern einen Berg herunterzufahren? Keine Frage: Schifoan is‘ des Leiwandste.

Einkehrschwung auf 2.200 Metern

Zu einem gelungenen Skitag gehören aber natürlich auch ein nahrhaftes Mittagessen auf der Hütte und eine gelegentliche Heiße Schokolade mit Schuss. Zweite nahmen wir beim Sonne Pizza Stop unter dem Sonnenlift Richtung St. Vigil, einer modernen Hütte mit nachhaltigem Konzept, lokalen Produkten und herrlicher Sonnenterasse…

…für Schlutzkrapfen und Pistenbolo kehrten wir später bei der Geiselsberger Hütte ein – wer es etwas kleiner aber nicht weniger trubelig mag, ist in der Corones Hütte direkt auf dem Gipfelplateau richtig aufgehoben.

Mein Favorit in Sachen Skipause auf dem Kronplatz ist und bleibt aber ganz klar das MMM Corones, das absolut jeder Skigast mindestens von außen gesehen haben sollte – wer die 8€ Eintritt spart ist selbst schuld!

MMM Corones: Das Messner Mountain Museum auf dem Kronplatz

Das MMM Corones ist für mich das perfekte Beispiel für die charmante Südtiroler Effizienz, die immer zweckmäßig, aber nie ohne Schönheit funktioniert: Die Idee einer Aussichtsplattform auf dem Plateau des Kronplatzes (einer der schönsten Rundblicke der Alpen) trifft auf die der alpinen Museen Reinhold Messners; statt einer bloßen Zweckeinrichtung entsteht ein Ort der Stille und der Entschleunigung. Zur Perfektion getrieben wird dieser durch seine unverwechselbare Gestaltung: Die Iranerin Zaha Hadid ist eine der zurecht meist gehypten Architektinnerin unserer Zeit.

Wie sie die Idee eines Rückzugsraums mitten auf dem Kronplatz umsetzt, sie mit dem Museumsthema traditioneller Alpinismus, Bergsteigen und Klettern verwebt, ist unschlagbar. Das Gebäude fügt sich in den Berg ein, verschmilzt mit den natürlichen Formen des Kronplatzes, verschwindet zu großen Teilen unter der Erde, ohne verloren zu gehen. Der Sichtbeton passt zum Thema Fels und schafft eine ganz spezielle Atmosphäre. Ein Ruhepol inmitten des Trubels beim Skifahren am Kranzplatz.

Im Museum selbst erfährt der Besucher viel über „die Königsdisziplin des Bergsteigens“, den „traditionellen Alpinismus“. Hier, in seinem sechsten und letzten Museum, erzählt Messner von der Entwicklung des modernen Bergsteigens, von ursprünglicher und aktueller Ausrüstung, von Triumphen und Tragödien an Bergen wie dem Matterhorn, dem K2 und dem Cerro Torre. Dabei geht es ihm nicht nur um das Feiern des rohen Bergsteigens ohne Hilfsmittel:

Als der Storyteller zum traditionellen Alpinismus will ich weder werten noch dramatisieren, es geht mir um das Verdichten von Erfahrungen, um eine Sache, die auch meine Sache ist, die 250 Jahre währende Auseinandersetzung zwischen Berg und Mensch. Nicht Sport und Rekorde stehen im Mittelpunkt sondern die großen Persönlichkeiten des Alpinismus, auch Philosophen, Pioniere, die den „goldenen Schritt“ wagen – von der Idee zur Tat, wenn die Frage nach dem Warum aufgehoben ist.

Unser persönlicher Ruhepol für zwei Nächte in Südtirol: Das Hotel Innerhofer in Gais

Und jetzt kommen wir zu einem meiner liebsten Teile dieser Geschichte: Das Hotel Innenhofer. Und das hatte es nicht einfach bei mir. Ich bin verwöhnt, was Hotels angeht. Und damit meine ich keine 5 Sterne Residenzen oder die Business Hotels, in denen ich in meinen Layovern meist schlafe. Sondern die vielen mit viel, viel Liebe geführten Hotels in Südtirol. Aber als wir am Abend meines Geburtstags im Hotel Innerhofer eincheckten, war ziemlich schnell klar: Hier sind wir genau richtig.

Edith und Agnes Innerhofer sind Zwillingsschwestern. 1993 haben sie den Gasthof ihrer Eltern übernommen – und ihre gemeinsame Leidenschaft für das Schöne, für Sport, gutes Essen und Geselligkeit spiegelt sich in jeder Ecke des Hotels wieder. Es sind Kleinigkeiten wie der spontane Geburtstagskuchen nach dem Abendessen, das herzliche Lächeln bei jeder Begegnung und das ehrliche aber unaufdringliche Interesse am Gast, die dafür sorgen, dass man sich hier wirklich wohl fühlt. Es ist die Mischung aus modernem Alpenstil, ohne zu karg zu werden, und es ist das wirklich hervorragende Essen, das wir hier an beiden Abenden serviert bekommen.

Naja, und – ihr kennt mich ja – es liegt am Spabereich. Der ist für ein so überschaubares Hotel dermaßen großzügig und liebevoll gestaltet; zwei Saunen und ein Dampfbad, ein schöner Ruheraum und ein Wellnessbereich sind genau das, was ich nach einem langen Skitag brauche. My kind of Après-Ski.

Hotel Innerhofer
Lützelbucher Straße 6
I-39030 Gais (BZ)

Anreise nach Südtirol: Zug, Flugzeug – oder Roadtrip!

Ihr seht also: Es lohnt sich, die etwas längere Anreise nach Südtirol auf sich zu nehmen. Selbst für ein kurzes Birthday Getaway, selbst, wenn es nur zwei Nächte sind. Südtirol tut immer gut.

Mit dem Zug nach Südtirol – kann man durchaus machen, geht nämlich ganz entspannt, auch wenn es dauert! Von Frankfurt aus geht es erst nach München und von dort in nur drei Stunden bis nach Franzensfeste (von wo wir mit dem Regionalzug weiter nach Bruneck gefahren wären) oder direkt bis nach Brixen oder Bozen.
Mit dem Flugzeug nach Südtirol – ist etwas umständlich, wenn man nicht gerade aus Norddeutschland anreist. Der Dolomiten-Flughafen in Bozen dient nach wie vornur Charter- und Heliflügen. Stattdessen: Mit dem Flieger nach Innsb ruck oder Venedig und dann mit dem Zug weiter.
Mit dem Auto nach Südtirol – war für mich die beste Wahl. Unbedingt an die Vignette für Österreich denken (Zehntagesvignette 8,90€), die italienische Maut bis nach Bruneck kostet knapp 3€. Mein Tipp: Make it a Roadtrip! Black Stories einpacken, Hörspiele bei Spotify runterladen und überall anhalten, wo es schön ist (siehe: Zugspitzblick).

So oder so: Südtirol lohnt sich. Immer.


Zu dieser Geburtstagsreise nach Südtirol wurde ich von der IDM Südtirol, der Urlaubsregion Kronplatz und dem Hotel Innerhofer eingeladen. Vielen Dank und noch mehr Liebe!

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