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I have a crush on you: 5 reasons to fall in love with San Francisco

Manchmal ist es gut, sich Dinge aufzusparen. Eigentlich liebe ich es, direkt nach den ersten paar Stündchen Schlaf die Fotos aus dem Layover durchzugehen, auszusortieren, zu bearbeiten und mit euch zu teilen. So ging es mir auch mit den gut 300 Fotos aus San Francisco, die ich euch hier schon angeteasert habe – und dann kam meine Erkältung, die Fashion Week und viel zu viel Arbeit, als dass ich Muse dafür gefunden hätte. Das hat mich fast schon geärgert. Und jetzt freut es mich einfach nur.

San Francisco Golden Gate Bridge Sunset

Denn einen freien Nachmittag mit einer Tasse Tee, Wolldecke und dem Laptop auf dem Lieblingssessel zu verbringen, dabei Musik zu hören und sich nach San Francisco zurück zu träumen, das ist schon ziemlich deluxe. Was war es also an San Francisco, das mich so geflasht hat? Warum lief ich drei Tage mit einem fetten Grinsen im Gesicht durch diese Stadt im äußersten Westen der USA? Waren es nur der Jet Lag und die Zeitverschiebung, die mir neben Burgergelüsten um elf Uhr morgens auch beste Laune bescherten? Ganz sicher nicht.

5 reasons to fall in love with San Francisco

Ich hatte ja fast schon Angst enttäuscht zu werden, als ich in den Flieger stieg, denn wie es so ist mit hohen Erwartungen: Selten werden sie erfüllt, und dann steht man da wie das Mädchen das sich ein Pony zu Weihnachten gewünscht und stattdessen ein Stofftierschaf unterm Baum gefunden hat. Was soll ich sagen – San Francisco ist ein ausgewachsenes Springpferd.

1. San Francisco ist randvoll mit Sehenswürdigkeiten – und doch kein Touri-Mekka

Wirklich, an jeder Ecke stößt man auf Gänsehaut-Momente. Neben den Sonnenstunden an der Golden Gate Bridge blieb mir auch an der Lombard Street, bei der Sicht auf Twin Peaks oder die Painted Ladies mehrmals kurz die Sprache weg, obwohl (oder gerade weil?) man diese Orte schon so oft auf Urlaubsbildern von Freunden oder bei Full House gesehen hat. Und dann gibt es da noch diese Momente auf den Frisco Hills, wenn man der Sonne entgegen auf die Stadt herunter blinzelt, die da so seelenruhig vor einem liegt.

San Francisco View Coit Tower

San Francisco Tourist Moments Lombard Street Cable Car

Alcatraz San Francisco

Und ja, trotz alledem, trotz den gefühlt tausend Sightseeing Spots, die man hier so abklappern kann und trotz der international allgegenwärtigen Beliebtheit dieser Stadt ist das hier kein Touristen-Mekka. Oder zumindest habe ich es nicht so erlebt – und das, obwohl ich selbst als Tourist No. 1 mit Kamera und Converse unterwegs war.

Beach Street San Francisco

2. Das durchgängig milde Klima macht glücklich – und der Strand ist nur 30 Minuten von San Francisco entfernt

Noch einfacher ausgedrückt: Die Stadt liegt am Pazifik. Wenn ich meiner einheimischen Quelle glauben darf, dann ist der kalte California Current verantwortlich dafür, dass zwar die Sommer in San Francisco verhältnismäßig kühl sind mit bis zu 25 Grad – aber auch die Winter ziemlich muckelig. Ich war im Januar mit Pullover und Lederjacke warm genug angezogen, um „oben ohne“ mit wehendem Haar über die Golden Gate Bridge zu fahren – und saß ein paar Stunden später barfuß am Strand.

San Francisco Stinson Beach

Stinson Beach Highway 1 San Francisco California

Pacific San Francisco Highway 1

Der, und das ist für mich einfach pure Lebensqualität, liegt wenn man will direkt vor den Füßen: Vom Baker Beach im Nordwesten der Stadt hat man einen echten Touriblick auf die Golden Gate Bridge. Wer es etwas ruhiger mag fährt 45 Minuten mit dem Auto gen Norden und landet am Stinson Beach. Traum! Aber Vorsicht: Badeurlaub in San Francisco is nicht, der Pazifik ist (und bleibt auch im Sommer) eiskalt! Es spricht aber natürlich nichts dagegen, sich spontan mit einem netten Surfer Dude im Neo anzufreunden und einen Surftrip im Sommer zu vereinbaren.

3. San Francisco ist vielfältig, liberal und international

Klar, wir verbinden mit San Francisco Hippies, dem Summer of Love und Blumen im Haar. Das Klischee ist berechtigt und wird in den touristischen Ecken von Haight Ashbury bewusst am Leben gehalten. Aber in erster Linie ist San Francisco jetzt eine sehr liberale Stadt, seit 1956 hat hier kein Präsidentschaftskandidat der Republikaner mehr eine Wahl gewonnen.

San Francisco Union Square

Religion scheint kein allzu großes Thema zu sein in San Francisco, wenigstens ist sie nicht überrepräsentiert und es scheint jeder glauben zu dürfen, was und woran er will. Außerdem ist San Francisco ein Sammelbecken diverser Nationen, Kulturen und Typen Mensch. Traveler trifft auf Start Up Unternehmer trifft auf Winzer. Gefällt mir.

San Francisco Sun

San Francisco Bay

4. Der Highway No. 1 führt direkt durch San Francisco…

…und endet im Norden in den Redwoods, im Süden in Los Angeles. Der 655 Meilen lange Scenic Byway ist damit ideal für einen Roadtrip geeignet – oder zumindest für Tagesausflüge von San Francisco aus. Zum Beispiel in die Muir Woods, nur eine halbe Stunde nördlich der Stadt, wo auf einmal alles ganz leise und dumpf und in sanftes Licht getaucht wird.

Muir Woods San Francisco

San Francisco Muir Woods Redwoods Forest Highway 1

Muir Woods Redwoods San Francisco Forest

Nächstes Mal möchte ich dann gerne in den Süden fahren, nach Carmel, wo es noch wärmer sein soll oder nach Monterey. Irgendwelche Tipps hierfür? Ab in die Kommentare damit!

5. Und schließlich: San Francisco ist nie fertig

An dieser Stelle könnte ich auch sagen: Man ist mit San Francisco nie fertig, denn es ist unmöglich während eines kurzen Besuchs diese ganze Stadt kennenzulernen. Und bis man das nächste Mal da ist, hat sich schon wieder wahnsinnig viel verändert.

San Francisco Changes

Aber was ich eigentlich meine: Diese Stadt ist in Bewegung. Immer zu. Seit dem katastrophalen Erdbeben von 1906, bei dem gut drei Viertel der Stadt komplett zerstört wurden, hatte auch das Loma Prieta Erdbeben 1989 verheerende Auswirkungen. Auswirkungen, die die Menschen in dieser Stadt gezwungen haben sich neu zu erfinden, neu aufzubauen, weiterzumachen. „They call New York the city that never sleeps, but San Francisco is the city that never stands still“, wusste ein freundlicher Einheimischer zu sagen, und ich denke, damit hat er Recht.

San Francisco Skyline

Fazit: San Francisco, you Belle at the Bay, I like you. Mucho.

Ich bin mit einem Hop on Hop off-Bus durch die Gegend gefahren um den Großteil der Touri-Highlights abzuklappern (warum ich das überhaupt nicht mehr furchtbar finde, habe ich hier erklärt), ich habe ein Auto gemietet und bin den Highway No. 1 entlang gebraust, ich bin mit den Händen am Steuer über die Golden Gate Bridge im Abendrot gefahren und habe die Painted Ladies vor diesem sagenhaft amerikanischen Hintergrund fotografiert. Ich bin die Lombard Street hinunter gefahren, die für mich seit Herbie – Groß in Fahrt ein absolutes Faszinosum darstellt, ich habe an der Fisherman’s Wharf in der Sonne gesessen und Möwen beim Streiten um Brotkrumen beobachtet, ich habe im Gegenlicht Alcatraz gesehen und an jeder zweiten Ecke Gras gerochen.

Ich kann immer noch nicht sagen was es war, warum mich diese Stadt so geflashed hat, vielleicht war es auch das absolut Neue, das ich nur noch selten hatte in den letzten Jahren, fest steht: Ich komme wieder. Um dann alles zu Fuß zu machen und mit dem Rad. Einen groben Überblick habe ich jetzt. Und: Die Sonne schien. Noch ein Grund, sich in San Francisco zu verlieben.

San Francisco Golden Gate Bridge Sunset Detail

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