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SAN FRANCISCO: Day Trip nach Tiburon

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San Francisco ist nicht ohne Grund meine Herzensstadt. Aber es sind nicht nur die relaxten Viertel Castro oder Haight Ashbury, es ist nicht nur die Vielfalt der Stadt – es ist vor allem auch die Lage. Für mich steigt die Lebensqualität einer Stadt mit einer ordentlichen Portion Wasser um sie herum oder in ihr drin ja ohnehin direkt um fünfzig Prozent, und da punktet die City by the Bay natürlich ordentlich. Direkt an der amerikanischen Westküste gelegen, quasi im Herzen Kaliforniens, hat sie einen ähnlichen Flair wie Vancouver oder Seattle – aber ist eben so ganz anders. Wärmer, unbeschwerter, lässiger. Kalifornien halt. Und sobald man der Sache fünfzehn bis dreißig Minuten Zeit gibt ist man raus aus der betriebsamen Stadt, mitten in der wunderschönsten Natur oder in gemütlichen Küstenstädtchen. Ob im Mietwagen Richtung Süden auf den Highway One oder Richtung Norden über die Golden Gate Bridge zur Bolinas Bay – oder mit der Fähre einmal durch die Bay.

Mit der Fähre von San Francisco nach Tiburon

Von der Fisherman’s Wharf aus sind es nur ein paar Meter zum Pier 41, wo die Blue & Gold Fleet unter der Woche etwa stündlich, am Wochenende und Feiertagen alle zwei Stunden nach Tiburon ablegt. Das Return Ticket kostet 20$, das Boot hat eine angenehme Größe, die auch meinem Hang zur Seekrankheit sympathisch ist.

Bevor wir die Bay durchqueren halten wir am Ferry Building – auch hier fährt die Fähre regelmäßig ab, wer also gerade aus Downtown oder South Beach kommt, kann genauso gut hier einsteigen.

Mit konstanter Aussicht auf die Golden Gate Bridge geht es vorbei an Alcatraz und Angel Island. Die Möwen begleiten uns ebenso wie der Sonnenschein die gesamten 55 Minuten, die die Überfahrt dauert, auf meinem Gesicht macht sich ein entspanntes Lächeln breit, ich freue mich auf After Flight-Drinks und ein frühes Abendessen.

Eine knappe Stunde später kommen wir in Tiburon an – das Städtchen auf einer Halbinsel vor San Francisco hat knapp 9.000 Einwohner, sein Name leitet sich, entsprechend der großen Population von Leopardenhaien in der Gegend, offensichtlich vom spanischen Wort für Hai (tiburón) ab.

Etwas weniger crowded als das auf der anderen Seite der Richardson Bay, quasi direkt hinter der Golden Gate Bridge gelegene Örtchen Sausalito, macht Tiburon Lust auf lange Nachmittage zwischen Farmers Market und Hippie Tree; jeden Freitagabend im Sommer finden die Friday Nights on Main auf der Hauptstraße direkt am Fähranleger statt, bei der Restaurants ihren Betrieb nach draußen verlegen und Livemusik für Stimmung sorgt.

Auch wir sind in erster Linie zum Essen da – und lassen uns nach einem kurzen Spaziergang auf dem Deck von Sam’s Anchor Café nieder. Nichts für Sonnenempfindliche (Schirme sind Mangelware und ohne Sonnenhut ist das an wolkenlosen Tagen wie diesem grober Unfug), aber genau das richtige für Genießer und Fünfegradeseinlasser. Während sich meine Kollegen über frittierte Calamari und wir uns gemeinsam über Trüffelpommes freuen, feiere ich den Melonensalat mit Feige und rohem Schinken, nippe genüsslich am Crémant und züchte Sommersprossen auf Nase und Schultern.

Bevor wir auf die Fähre zurück nach San Francisco steigen, muss noch das angeblich beste (und auf jeden Fall glutenfreiste, veganste, organic-ste) Eis von Marin County getestet werden. Tatsächlich – das Cookie Dough von The Grass Shack direkt auf dem Tiburon Blvd ist übertrieben lecker, die Kugeln sind riesig, der Preis allerdings auch ziemlich happig. Muss trotzdem sein. Und macht den Nachmittag ziemlich perfekt.

Zwei Stunden später läuft die Fähre wieder in San Francisco ein. Die Sonne steht tief, die Stadt blinzelt uns kurz zu, wir steigen in die Straßenbahn zurück zum Hotel. Der Flug liegt keine 10 Stunden zurück, ich habe keine Sekunde geschlafen – und fühle mich trotzdem wie nach einem Kurzurlaub. Das ist Kalifornien.

Die aktuellen Fahrpläne für die Fähre nach Tiburon findet ihr hier, die Webseite von Sam’s Anchor Café hier. Ich trage auf den Fotos einen gestreiften Sweater von COS, eine schwarze Skinny von Zara, zwei Jahre alte Denim Slip Ons von Vans und eine Wildledertasche von TOMs – ein federleichtes Geschenk von TOMs, das derzeit ständig in meinem Koffer residiert!

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  1. Pingback: From my layover: Fahrradtour über die Golden Gate Bridge nach Sausalito – Helle Flecken

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