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Lebenszeichen

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Sometimes you need to step away from something to realize you were holding on to it for far too long. And sometimes you need to step away from something to realize that how much you miss it shows you how much you actually want it in your life, despite everything.

Bevor ich vor mittlerweile fast einem Jahr (wow!) ohne große Ankündigung und konkreten Grund aufgehört habe, regelmäßig zu bloggen, habe ich mehrere Phasen durchlaufen. Es gab Momente, in denen ich mich zum Schreiben gezwungen habe. Es gab Momente, in denen ich darüber nachdachte, Helle Flecken komplett zu löschen (das war vor allem, als der ganze DSGVO-Terror begann). Es gab Momente, in denen ich Lust hatte zu schreiben – aber die Energie gezwungenermaßen in andere Dinge wie meinen Master, andere Jobs (ich schreibe mittlerweile unter anderem für das Darmstädter Stadtkulturmagazin P, arbeite in einer Modeboutique und habe immer wieder Social Media- und Texter-Aufträge) und mein Privatleben stecken musste und wollte. Schon seit ich vor mehr als zwei Jahren aufgehört habe, mit Helle Flecken Geld zu verdienen, war die Priorität des Blogs logischerweise gesunken, und das ging weiter so.

Dennoch habe ich in den letzten Monaten immer wieder Lust gehabt, zu schreiben und zu erzählen. Anlässe gab es genug: New York, Slowenien, eine fantastische Reise durch Neuseeland mit hunderten von Geschichten und Bildern – die ich aber mittlerweile lieber für mich und in meinem Herzen behalten will statt sie zu teilen. 

Und so ging es mir seit einiger Zeit mit vielen Momenten: Ich will nicht mehr alles teilen. Ich weiß nicht ob das eine Sache des Älterwerdens ist, vielleicht eine Sache der gewachsenen Wertschätzung für Privatsphäre und Intimität, sicherlich auch der Spiegel von und Respekt vor den Mitmenschen, mit denen ich diese Momente teile.

Es gab aber auch viele Momente, die hätte ich gerne geteilt. Aber dann fehlte oft die Zeit und Energie, sie so richtig aufzuarbeiten, und deshalb habe ich mich mit InstaStories begnügt. Und schließlich war da der Gedanke: Wenn jetzt auf einmal wieder ein Blogpost kommt und dann wieder lange nichts, ist das nicht auch blöd?!

Letzten Endes bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Es ist egal, ob das blöd ist. Es ist egal, wie regelmäßig hier etwas passiert. Eure Mails und Kommentare zeigen mir, dass ihr euch jedes Mal freut, wenn etwas kommt. Dass manche sich (und mich) zwischendurch fragen, was bei mir so los ist. Wie diese und jene Reise war. Ob ich Tipps habe. Die Zugriffszahlen zeigen mir, dass Google und euer Interesse an bestimmten Themen und Destinations den Blog immer noch am Leben halten. Und das alles macht mir auch wieder Lust.

Es wird also wieder ein bisschen was passieren hier. Aber ich möchte keinerlei Prognose darüber anstellen, wie oft.

Ich habe mich mittlerweile dazu entschieden, weniger oft zu fliegen, und bin deshalb nur noch einmal im Monat für Lufthansa unterwegs – eine der besten Entscheidungen, denn seitdem freue ich mich wieder auf jeden einzelnen Einsatz und genieße meine Layover umso mehr. Die Muse, vorab zu recherchieren, tolle Ausflüge zu planen und zu fotografieren ist zurückgekommen. Und damit auch die Lust zu teilen. Weniger Privates. Aber die Leidenschaft des Reisens – die auf jeden Fall.

Was es zukünftig nicht mehr geben wird sind die Monthly Sum Ups.

Zumindest nicht so, wie ihr sie von mir gewohnt seid. Aber ein bisschen was möchte ich euch aktuell dann doch ans Herz legen:

  • Die Europawahl. Es gibt für mich in Zeiten wie denen keine Ausreden, nicht wählen zu gehen, um Populismus und Rückwärtsgewandheit die Grenzen aufzuzeigen und für ein modernes, gerechtes Europa einzustehen. Am 26. Mai ist es soweit. Wer sich vorher noch informieren will findet ab dem 3. Mai wieder einen Wahl-O-Mat bei der Bundeszentrale für politische Bildung, eine Freundin hat mit auch diesmalwaehleich.eu empfohlen, und auch what-europe-does-for-me.eu ist einen Blick wert. Urlaub, Schichtdienst & Co sind wie immer keine Ausrede, bis Mitte Mai könnt ihr bei eure Gemeinde die Briefwahl beantragen. 
  • Klebstoff. Das neue Album der Mainzer Singer/Songwriterin Mine geht gut vorwärts, wie immer ohne dabei auf Texte mit Tiefgang und Sprachwitz zu verzichten. Mein Favorit: Guter Gegner. Ich bin aber ohnehin Fangirl der ersten Stunde, seit ich 2013 eins meiner ersten Musiker-Interviews überhaupt mit Mine (und danach einen ordentlichen Crush auf sie…) hatte. Jedenfalls: Hörenswert!
  • Homecoming. Beyoncés Netflix-Doku über ihre beiden Auftritte beim Coachella 2018 ist – ähnlich wie schon Lemonade alles andere als einfach nur ein Album mit einem Haufen guter Songs war – kein gewöhnlicher Konzertmitschnitt und auch keine klassische Doku, sondern ein Gesamtkunstwerk. Beyoncé ist darin wie fast schon „gewohnt“ nicht nur eine der erfolgreichsten Künstlerinnen unserer Zeit, sondern eine Naturgewalt. Super sehenswert.
  • Call Me by Your Name. Ich habe Luca Guadagninos Oscar-Baby von 2017 nun endlich, endlich gesehen und alles geliebt: Den 80s Vibe, die Musik, die Langsamkeit, die Dichte, Timothée Chalamets schauspielerische Leistung und natürlich die Geschichte an sich. Highlight definitiv der Liebeskummer-Pep Talk von Elios Vater gegen Ende des Films.

Ich freue mich wie immer über euer Feedback und natürlich auch über eure Tipps für meine aktuellen Destinationen wie San Francisco, Singapore, New York, Bangkok und ganz besonders Shanghai.

Bis dahin: Macht es euch schön!

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