Travel & Wanderlust
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#ilovemyjob: Fliegen ist eine verrückte Sache. Und ich liebe es.

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Manchmal kommt es vor, dass wir einzelne Flüge einer Mehrtagestour aus logistischen Gründen als Passagiere fliegen. Wir sitzen dann in Uniform zwischen allen anderen Gästen und werden zur Abwechslung auch wie alle anderen Gäste bedient, statt am Getränkewagen durch den Gang zu tingeln. Das kommt nicht besonders häufig vor, und das ist auch absolut okay so. Aber wenn, dann freue ich mich über einen Fensterplatz: Anlehnen, wenn ich müde bin oder ein grandioser Ausblick, den ich wenn ich on duty fliege zwar immer wieder kurz über die Schultern meiner Gäste hinweg wahrnehme – jedoch viel zu selten in Ruhe genießen kann.

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Das kann eine dichte Wolkenschicht sein, über der ein strahlend blauer Himmel und gleißendes Sonnenlicht sofort für ein Lächeln auf meinen Lippen sorgen. Der Blick aus zehntausend Meter Höhe auf die unendlich scheinenden Weiten von Grönland. Der Moment der Beruhigung nach ein paar Minuten Turbulenzen, der mir mal wieder Gänsehaut beschert. Gänsehaut vom Fliegen, das kommt nach einigen Jahren Fliegerei ehrlich gesagt nicht mehr so oft vor. Zwar habe ich eine anhaltende Ehrfurcht vor der Tatsache, dass eine Metallröhre mit fünfhundert Menschen darin in der Lage ist, durch die Luft zu schweben, und zwar zielgerichtet und absolut sicher. Aber an das Fliegen an sich, daran habe ich mich so ziemlich gewöhnt.

Und dann kommt dieser Flug von München nach Nizza. Wir steigen in eine Embraer der City Line, schnappen uns Kopfkissen und Decke, ich denke kurz darüber nach, zu schlafen. Doch dann kommen die Alpen. Und auf einmal klebe ich an der Scheibe als säße ich das erste Mal in einem Flugzeug, schieße geschätzt zweihundert Handyfotos von dramatischen Wolkengebilden, Bergkuppen und Schneeverwehungen. Und da ist sie wieder, die Gänsehaut.

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Der Anflug auf Nizza ist selbst für mich etwas ganz Besonderes. Ich erlebe ihn nicht das erste Mal, aber normalerweise sitze ich dabei konzentriert auf meinem Flugbegleitersitz und erhasche nur wenn ich mich verrenke einen schnellen Blick aus dem kleinen Sichtfenster in der Flugzeugtür. Diesmal kann ich ganz entspannt da sitzen, während wir eine große Kurve über die Côte d’Azur fliegen. Sehe ungläubig auf die Motorboote, die zum Greifen nah scheinen. Und staune über die wenigen Meter, die nur ein paar Sekunden vor unserer Landung zwischen Flugzeugrumpf und Wasser liegen.

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Fliegen ist eine verrückte Sache. Und ich liebe es.

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