
Dieses Wochenende habe ich in Bogotá verbracht, zum zweiten Mal, und trotz eines langen Rückflugs bin ich tiefenentspannt. Das hat mehrere Gründe. Zum einen meine Begleitung: Mit Freunden zu reisen ist ein Privileg, und es wird noch besser, wenn diese Freunde das selbe Reisetempo haben wie man selbst. Und dieselben Vorlieben.
Wenn sich nämlich zum Beispiel zwei Pferdemädchen zusammentun und nach Bogotá reisen, dann kann es schonmal vorkommen dass sie sich wenige Stunden nach der Ankunft auf dem Pferderücken irgendwo in der grünen Lunge rund um die Stadt befinden, Kolumbiens Schönheit bewundern und auf engen Waldwegen um die Wette galoppieren. Bisschen Bibi und Tina-Feeling, bisschen Naturporno.
Wir haben uns den Traum erfüllt und sind auf eine recht gepflegte Ranch gefahren, haben uns für drei Stunden einen ausdauernden Criollo und einen verfressenen Schimmel ausgeliehen und durften die Gegend erkunden. Und was für eine Gegend – mit was für einem Ausblick (ähm, und mit ordentlich Wind):
Dass wir uns noch eine Weile länger als geplant auf der Ranch aufhielten lag übrigens an einem Einjährigen und einem Achttägigen. Wie übertrieben niedlich, ich hab schon wieder Herzen in den Augen wenn ich nur an die warmen Nüstern an meinem Hals denke oder an das vorsichtige Staksen des Zwergs.
Fast schon fatal, nach so einem Überschuss an Grün und Schön und Hach zurück in die Stadt zu fahren, in dieses riesige, unübersichtliche, chaotische und sicher nicht gerade hübsche Bogotá in dem es vor Menschen nur so wimmelt, wo man doch eben noch die Stille und die Weite und das Nichts genossen hat. Umso schöner, nach einer Fahrt durch dieses Moloch von Stadt zurück in eine grüne Oase zu kommen, wie es das Hotel Estelar La Fontana mitten in Bogotá ist: Überall Grün, überall kleine Parkflächen, verwinkelte Innenhöfe und roter Backstein.
Kleine Sitzgruppen, Farn, Blumenkästen. Ich gönne mir eine der besten Massagen seit langem, um meinen vom Reiten doch etwas strapazierten Körper zu verwöhnen, das ist günstig in Kolumbien, selbst in diesem Fünf Sterne Haus. Zumindest, wenn man als reicher Europäer hierher kommt. Ich bin wieder mal dankbar.
Ich liebe diesen Job. Und ich bin unfassbar traurig über das, was mit der MH17 passiert ist. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Passagiere, der Besatzung und bei allen, die unter der Willkür und dem Wahnsinn einzelner Menschen zu leiden haben.
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