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Geburtstage und andere Katastrophen. Von Luftballons und Glitzerregen.

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Geburtstage sind ja manchmal wie Silvester. Man tut ganz entspannt, hat innerlich aber die höchsten Erwartungen – und dann bricht ein paar Tage vorher die Panik aus. Ganz ehrlich: Der erste Entwurf für diesen Post war ein einziges Schimpfen auf falsch gesetzte Prioritäten und darauf wie traurig es ist, nicht mehr mit allen Freunden in einer Stadt zu wohnen. Er gipfelte in der felsenfest überzeugten Ansage: Meinen nächsten Geburtstag verbringe ich auf einer Insel ganz weit weg!

Aber eigentlich ist das alles Quatsch. Eigentlich sind Geburtstage hervorragend. Ich habe immer noch so ein Bauchkribbeln wie mit sechs, ich finde (hier muss ich euch zum Glück gar nichts vormachen, so als Blogger) es top mal einen Tag lang im Mittelpunkt zu stehen, in den ich sonst oft genug alle anderen rücke. Ich genieße es, von den Menschen umgeben zu sein, die mir wichtig sind, ich freue mich über jeden Anruf und sogar über Nachrichten alter Schulfreunde, mit denen ich eigentlich nur noch auf Facebook befreundet bin. Ich liebe Luftballons und Konfetti (letzteres allerdings eher, wenn es verräterisch aus der Geburtstagspost rieselt als wenn ich es nach der Party aus allen Ritzen fummeln muss). Am liebsten hätte ich den ganzen Tag in rosanes Licht getunkt, mit Seifenblasen in der Luft und Freigetränken an jeder Ecke. Und Hängematten zwischen den Bäumen.

Wir sind aus dem Alter raus, in dem es um das coolste Outfit geht, darum, wer die bessere Musik spielt oder zu wem die coolsten Jungs kommen. Wir müssen nicht mehr auf Parties gehen, auf die wir keine Lust haben, und wir wissen, dass manchmal ein paar Gläser Wein besser sind als fünf Gin Tonics (manchmal). Wir tanzen trotzdem im Glitzerregen und denken nicht an morgen. Genau das liebe ich an diesem „Mitte 20“: Gerade noch mit der Freundin über Zukunftsängste und Männerprobleme jammern, und dann von schräg hinten auf die Tanzfläche gezerrt werden. Sorgen wegtanzen, die Feste feiern wie sie fallen, ganz viel lachen. Daran sollten wir alle festhalten. Uns immer wieder daran erinnern, dass Freunde das Beste und das Wichtigste im Leben sind. Dass man für die wenigen richtigen Menschen auch mal ein paar Kilometer mehr fahren, eine andere Party verpassen, Bekanntschaften hinten anstellen kann.

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Könnte sein, dass ich nächstes Jahr trotzdem auf Bali sitze und das Handy ausschalte. Dieses Jahr allerdings war ich in der Heimat, und das war ziemlich gut so. Ich wollte schon immer mal im Frühling Geburtstag haben.

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