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Es geht bergab mit uns!

Laut einem Psychotest in einer renommierten deutschen Frauenzeitschrift muss ich dringend ein Gedächtnistraining absolvieren, weil ich lediglich zwei Telefonnummern auswendig kenne, nicht mehr weiß was ich vor einer Woche zu Abend gegessen habe und beim Einkaufen öfters mal das Klopapier vergesse. Das Schlimmste daran: Ich gebe denen recht!

Ohne meinen kleinen schwarzen Moleskine-Kalender wäre ich absolut verloren. Klaute man mir im Urlaub mein Handy wüsste ich nicht, wie meine Familie davon erfahren sollte (dank Ticket-App würde ich vermutlich nicht mal zurück nach Hause kommen), und sorgfältig ausgearbeitete To Do Listen sind für mich der einzige Weg, über die Runden zu kommen. Ich schaffe es ja sogar, ohne Kamera auf die Fashion Week zu fahren oder (nach viereinhalb Jahren ständigen Kofferpackens!) meine Zahnbürste zu Hause zu lassen, wenn ich bei Freunden übernachte.

Einige Psychologen und Soziologen dieser unserer schönen neuen Welt schieben die Schuld an diesem – zu unser aller Beruhigung nicht nur mich betreffenden – Phänomen dem Internet zu. Genauer: Google, Wikipedia & Co. Diese wirken sich ihrer Meinung nach volksverdummend aus, weil wir uns nichts mehr merken oder gar nachhaltig lernen, frei nach dem Motto „Ich kann’s ja sonst mal eben schnell nachgucken“. Stimmt! Wie viele unterhaltsame Fragerunden und Philosophiestunden in der WG Küche habe ich in der Vergangenheit durch den Griff zum Smartphone schon jäh unterbrochen, meine weniger Internetaffinen Freunde sogar dazu verzogen mich erwartungsvoll anzugucken, wenn sie irgendwann nicht mehr weiter wussten? Furchtbar ist das. (Dass ich das Internet und all seine Möglichkeiten vergöttere und fest verankertes Sektenmitglied bin muss ich an dieser Stelle hoffentlich nicht erwähnen!)

Was also tun? Öfter mal nicht gleich googeln? Wieder mehr Bücher lesen? Ohne Liste einkaufen gehen (aber dann bitte auch ohne Hunger, sonst kriege ich Probleme mit der Bank!)? Wir treffen uns dann im Gedächtnistraining… Und bis dahin sehen wir uns am besten diese Bilderreihe von Carra Sykes an, die ich auf ignant gefunden habe – und freuen uns, dass älter werden offensichtlich ziemlich viel Spaß machen kann.

Bild via Carra Sykes

Bild via Carra Sykes

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