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Eins von vier: Das Winter Sum Up

Ich weiß nicht, wie oft man einen Blogpost damit beginnen kann zu betonen, wie schnell die Zeit vergeht. Aber wenig fasst meine vergangenen Monate so gut zusammen wie diese Erkenntnis. Der Winter war lang, keine Frage, aber irgendwie ging dann plötzlich doch alles so schnell, ich hatte alle Hände voll zu tun und wenig Kopf, aber ehrlich gesagt auch Herz fürs Bloggen. Zwingen mag ich mich dazu schon lange nicht mehr, ebenso wenig wie zur täglichen Fütterung meines Instagram-Kanals. Das führt schon mal dazu, dass einige von euch besorgt nachfragen, ob bei mir alles in Ordnung ist. Und um die Grundaussage dieses Winter Sum Ups vorwegzunehmen: Ja. Alles ist in allerbester Ordnung. Und das kann ich ganz ehrlich sagen, mit einem zufriedenen Lächeln im sonnengeküssten Gesicht.

Und nun stecken wir also mitten im Frühling und mein letztes Sum Up liegt mehr als drei Monate zurück. Was war in der Zwischenzeit los?

The Highs of Winter

Das Jahr hat ziemlich gut angefangen. Auf eine mehr als gelungene Silvesterparty und einen gemütlichen Start ins Jahr folgte ein bewegter Monat mit viel Zeit für Freunde, aber auch viel zu tun für die Uni – ich bin mittlerweile wieder so richtig im Studierendenleben angekommen, auch wenn die exorbitant langen Semesterferien mich ein bisschen aus dem Rhythmus gebracht haben. Neben all den Semesterarbeiten und Präsentationen bestand mein Monat aus vielen Spaziergängen, einem besonders schönen Ende Januar, gemütlichen Spieleabenden und Konzerten, Kino und Dinnerdates. Ich saugte wertvolle Momente auf wie ein Schwamm der weiß, dass er bald auf dem Trockenen liegen wird, und staunte darüber, wie sehr ich das mit dem Loslassen übers letzte Jahr offensichtlich verinnerlicht habe.

Der Februar brachte vor allem einen lange verdienten Urlaub – über meinen Geburtstag flog ich relativ kurzentschlossen zu einer meiner liebsten Freundinnen nach Südafrika und verbrachte zwei wundervolle, energiegeladene und trotzdem herrlich entspannende Wochen in Johannesburg. Ich habe so, so viel zu sagen zu dieser spannenden Stadt, und ich verspreche, dass ich das mehr oder weniger bald auch hier tun werde. Getoppt wurde der Birthday Trip noch von einem langen Wochenende in Mozambique, und meine Güte, hat mich dieses Land unvorbereitet eingenommen!

Der März begann mit der größten Schicksalsfügung die man sich vorstellen kann in San Francisco. Ich bin vermutlich für den Rest meiner Fliegertage mit dem Bereitschaftsdienst versöhnt und weiß einmal mehr, warum ich mir wirklich auf die Agenda schreiben muss, meine Herzensmenschen öfter mit auf meine Flüge zu nehmen! Aber auch, dass San Francisco einfach nie enttäuscht. Und einmal mehr dass es sich lohnt, Dinge loszulassen, nichts zu erzwingen und fest daran zu glauben, dass alles so kommt, wie es kommen soll.

Sometimes, you have to let things flow and trust that what’s meant for you will come to you.
Only when you strop trying to force outcomes, will you experience peace of mind.

via @positiveheadspace

Vom Winter verabschiedet habe ich mich letzten Endes dort, wo ich bei Schnee am liebsten bin: In den Bergen. Zwei lange Skiwochenenden, einmal zum Freeriden (haha, das wollte ich schon immer mal sagen – wer wissen will, was ich Amateur damit wirklich meine, schaut in meine Story Highlights auf instagram!) im Kaunertal, einmal zum feuchtfröhlichen Spring Skiing im Zillertal. Mit ganz viel Sissy Love, gleich mehreren gelungenen Comfort Zone-Challenges und unendlich wertvollen Gesprächen mit einer meiner ältesten Freundinnen.

Der erste Grillsonntag bei sonnigen 20 Grad und ein Trip an den Bodensee haben dann aber endgültig die Frühlungsgefühle eingeläutet und damit versöhnt, dass so langsam mit dem Sommersemester der Ernst des Lebens zurück ist. Klappt besonders gut, wenn man dank cooler Projekte und liebenswerter KommilitonInnen wirklich gerne zurück an die Hochschule kommt!

The Lows of Winter

…basically don’t deserve any more attention than they already got.
Offensichtlich funktioniert mein Hirn richtig gut wenn es darum geht, sich langfristig lieber an die schönen Momente zu erinnern als an die blöden. Aber ich habe schlicht und ergreifend auch keinerlei Interesse daran, mir die schlechten in Erinnerung zu rufen. Lieber erinnere ich euch – und natürlich immer wieder auch mich – an Folgendes:

Und wer grade an etwas zu knabbern hat und einfach nicht weiterkommt: Ich weiß, dass Sprüche wie „Es wird wieder besser!“ gerade nicht helfen. Einer der Tricks, die mir im letzten Jahr am meisten gegen Gedankenkarussell und Verzweiflung geholfen haben, stammt von meiner Therapeutin und geht so: Setz dir eine Deadline. Bestimme einen Termin, an dem du dir ein bestimmtes Problem das nächste Mal anguckst. Stelle zum Beispiel Kriterien auf, die erfüllt sein müssen, um eine Entscheidung zu treffen. Notiere dir Fragen, die du dir zu diesem Zeitpunkt stellen und ehrlich beantworten solltest. Und dann: Vertage das Problem. Manche Dinge kann man tagelang immer wieder zerdenken, ohne auch nur einen Schritt vorwärts zu machen – man macht sich damit aber regelrecht fertig. Spar dir die Energie. Ein tolles Tool dafür ist futureme.org: Dort kannst du eine Email an dein Zukunfts-Ich schreiben, etwa mit den Fragen, die dir jetzt gerade im Kopf herumgehen, die du aber ums Verrecken nicht beantworten kannst, und ein Datum bestimmen, wann dir die Email geschickt werden soll. Es klingt absurd, war in den letzten Monaten aber meine Geheimwaffe gegen schaflose Nächte und Gedankenkreise!

Und das war es jetzt auch schon an Rückblick. Ich weiß noch nicht, ob ich in den nächsten Monaten wieder Lust auf monatliche Sum Ups bekomme, in denen ich euch detaillierter an meinem Leben teilhaben lasse, oder mir das Modell der Quartals-Sum Ups besser gefällt. Ihr werdet es merken 😉 Aber jetzt weg von mir und hin zu dem, was ich euch ans Herz legen möchte!

Worth the Attention:

Sehenswert

  • Mehrere Filme haben mich in den letzten Monaten begeistert – angefangen bei weit., den ich vor einigen Wochen endlich beim Campuskino gesehen habe. Wenn man nach einem Film im Bett liegt und in einem drin alles wild durcheinander schwurbelt, Ergriffenheit, Fernweh, Sinnfragen und all dies, ohne dass er aktiv Fragen gestellt oder eine klare Aussage getroffen hätte, dann ist das ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, dass er gut gelungen is.t Was weit. Außerdem mit mir gemacht hat? Mich daran erinnert, dass nichts so glücklich macht, wie Reisen. Dass man jeden, der Fernweh hat, ziehen lassen, nein, ihn sogar nach draußen in die Welt schubsen sollte. Und vor allem, dass man niemals (wieder) zulassen sollte, dass jemand einen davon abhält.
  • Bei Ryan Cooglers Black Panther hatte ich nichts anderes erwartet und mich dann restlos von der Begeisterung über Cast, Kostümbild und letzten Endes auch Marvel an sich anstecken lassen, mich aber auch ziemlich unverhofft in Letitia Wright verknallt. Ihre Rolle gibt einiges her, aber die so bunt auszufüllen ist trotzdem eine besonders charmante Leistung. Dieser Film ist definitiv so sehenswert wie alle sagen!
  • Nur auf die eindringliche Empfehlung meines sympathischen Sitznachbarn auf dem Flug nach Neuseeland (wohooo! mehr unten!) hingegen habe ich Three Billboards outside Ebbing, Missouri gesehen. Und meine Güte. Dieser Film ist auf so vielen Ebenen genial – von der dichten, bedrückenden Atmosphäre, die sowohl Bildsprache als auch Figuren schaffen, über die vielschichtige Thematik zwischen Schmerz, Schuld, Selbstjustiz und das genial gelungene Kleinstadtportrait bis hin zur Filmmusik… Richtig, richtig gutes Kino.
  • Auf dem Flug nach Johannesburg habe ich außerdem fatalerweise die Serie A Handmaid’s Tale angefangen. Fatalerweise, weil ich nach den vier Folgen im Entertainment System völlig hooked war – und zurück zu Hause feststellen musste, dass es in Deutschland keine wirkliche Möglichkeit gibt, die Serie weiterzuschauen! Wenn ihr eine findet, sagt es zuerst mir und gebt euch dann ganz dieser Dystopie hin!

Hörenswert

  • Der Song, der mich in den letzten Wochen am häufigsten zum Tanzen gebracht, es sogar direkt auf meine Laufplaylist geschafft und mich vor allem durch sein unglaublich gutes, kunstvolles Video (ja, ich bin noch so jemand der früher auf MTV richtig gerne Musikvideos geschaut hat!) begeistert hat, ist Janelle Monáes Make Me Feel.
  • Auf einem der längeren Flüge der letzten Monate habe ich endlich in Justin Timberlakes neues Album Man of the Woods reingehört – und das Album lief daraufhin den Rest des Fluges auf Dauerschleife in meinen Kopfhörern! Macht Lust auf Roadtrips mit Lagerfeuer, kleinen Tanzeinlagen beim Zähneputzen im Freien und sweet loving.
  • Mindestens genauso hörenswert und eine meiner liebsten Entdeckungen der letzten Monate ist Lauren Shippens Podcast The Bright Sessions. Wer auf ein bisschen Mystery steht, ohne dass es zu abgedreht werden soll, ist hier genau richtig. Mich begleitete die Story um Therapeutin Dr. Joan Bright und ihre strangen Patienten in den letzten Wochen auf diversen Spaziergängen, langen Autofahrten und an Abenden, an denen ich keine Lust auf Netflix oder meine Lieblingsbar hatte.
  • Bei einem der Kirchenkonzerte der Bedroom Disco Gemeinde habe ich mich nachhaltig in SYML verliebt. Absolute Empfehlung!
  • Weitere Songs die mein Herz die letzten Monate schwingen machten:
    To Build A Home von The Cinematic Orchestra und Taking Over von Parov Stelar feat. Krysta Youngs.

Machenswert

Ende März war ich endlich mal wieder im Museum – nämlich zur Eröffnung der Power to the People Ausstellung in der Schirn. Definitiv sehenswert, wer eine etwas weitere Anreise auf sich nimmt sollte den Besuch definitiv noch um die Basquiat Ausstellung ergänzen, sonst mag er nicht nur etwas sehr Gutes verpassen, sondern eventuell auch etwas enttäuscht sein, wenn er nach einer knappen Stunde durch ist.

3 Girl Crushes:

Auch diese vergangenen Monate haben viele tolle Frauen da draußen tolle Sachen auf die Beine gestellt.

  • Wo wir schon bei Kunst sehen: Jeder sollte sich die Fotoserie ansehen, die Alexandra Bondi de Antoni auf dem Instagram Kanal vom Zeitmagazin gepostet hat. Jetzt wo auch bei mir die große 30 näher und näher kommt und noch dazu die Pensionierung meiner Mutter – die in Sachen Fitness und Körperlichkeit Ü60 ein großes Vorbild ist – beschäftigt mich tatsächlich das Thema Altern, und Gerti hat Alexandra zu einer sehr gesunden Aussage inspiriert: „One of the biggest lessons I learned from spending time with Gerti is the appreciation of aging. We live in a culture that is obsessed with age. To be old means to be ugly, while to be young and stay young is the ultimate goal. Every wrinkle and gray hair is seen as a failure to maintain that image of perfect youth. At the same time, if your aim to stay young gets noticed, you’re criticized or seen as vain. We can not stop the process of getting old nor should we. Growing old means becoming wiser, more confident and more beautiful. Growing old should mean looking after your health and enjoying the days you have left. Every mark on a face, every line on a body and every white hair tells a story of a life truly lived.“
  • Fable + Matter ist die neue, absolut coole Seite meiner Freundin Valerie und ihrer Partnerin, die es sich zum Ziel gemacht haben, Integrität, Intelligenz und Style zu vereinen. Mehr als gelungen umgesetzt, ihr beiden, ich bin jetzt schon großer Fan!
  • Eine meiner liebsten Bloggerkolleginnen in Sachen Reise & Gedanken ist Anika Landsteiner, ihr erstes Buch Gehen um zu bleiben habe ich quasi in einem Happs verschlungen und nicht nur einmal verschenkt, und jetzt bin ich gerade voller Vorfreude auf ihren ersten Roman, der im September erscheint:
    Laura ist 29, als ihre Mutter stirbt und ihre große Liebe zerbricht. Ohne nachzudenken setzt sie sich ins Auto und fährt zu ihrem Vater in das apulische Dorf, in dem sie aufgewachsen ist, das sie jedoch seit 18 Jahren nicht mehr besucht hat. Und plötzlich steht alles Kopf: Ihr Vater sitzt im Rollstuhl, an seiner Seite eine Frau, der Lauras Ankunft ein Dorn im Auge ist. Langsam stellt sie fest, dass ihr nie die ganze Wahrheit über ihre deutsch-italienische Familie erzählt wurde – und zieht aus Neugier die unterste Karte aus dem Kartenhaus heraus…

Anticipation Game – und jetzt?

Wer meine instagram Stories verfolgt ist weiter oben vermutlich schon ins Stocken gekommen: Ernst des Lebens und so? Die Alte ist doch schon wieder im Flieger unterwegs um die halbe Erde!!! Richtig. Ich habe entgegen aller Vernunft kurzerhand nochmal für zwei Wochen meine sieben Sachen gepackt und bin seit einer Woche in Neuseeland. Warum? Die Frage sollte viel eher lauten: Warum nicht?

In diesem Sinne: Ich freue mich auf einen fröhlichen Frühling – was immer er bringen mag!

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