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Weihnachtsgeschenk im Flugplan: Ein Tag in Sankt Petersburg

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Es gibt so viele Städte, so viele Länder die ich bereisen will. Bei denen ich es kaum abwarten kann, sie zu erkunden, durch ihre Straßen zu schlendern und ihre Luft zu atmen. Russland hat nicht dazu gehört. Sicher, das was ich bisher von Moskau gesehen hatte hat mich schon irgendwie beeindruckt, der Rote Platz im Allgemeinen und die Basilius-Kathedrale im Speziellen, aber ich sags euch wie es ist: Ich habe Russland bisher einfach gemieden. Sicher, man fliegt alles wenn man muss, aber drum gerissen hätte ich mich nicht. Bis jetzt. Jetzt kam nämlich dieser Tag frei in Sankt Petersburg, und obwohl ich mich eigentlich schon leicht erkältet fühlte und noch etwas von den Feiertagen in den Seilen hing ließ ich mich von der Motivation meiner Kollegen mitziehen – und fand mich wenig später auf dem Nevsky Prospekt wieder.

Ein Tag in Sankt Petersburg beginnt auf dem Nevsky Prospekt

Diese Paradestraße zählt zu einer der bekanntesten Straßen Russlands und führt viereinhalb Kilometer quer durch Sankt Petersburg. Und sie führt auf direktem Wege zum Zentrum meiner Aufmerksamkeit: Der Eremitage. Zu 350 Sälen mit schier unzähligen Exponaten, Picasso, Rubens, Da Vinci, Matisse, kleine Eremitage, alte Eremitage, Winterpalast. Wenn man aber nicht mit Stadtführer, Zeitplan und Nackenstarre unterwegs ist, dann ist der Weg zum wohl wichtigsten Museum Russlands gepflastert mit so vielen weiteren Prachtbauten und sehenswerten Ecken, dass man möglichst häufig vom Weg abkommen sollte. Und wenn es nur ist, um leckere Kaffee- und Teespezialitäten im The Ounce zu probieren.

Must Do in Sankt Petersburg: Vom Weg abkommen

Das beste Beispiel: Die Auferstehungskirche. Die Kathedrale, die auch Erlöserkirche oder Blutkirche genannt wird, wurde 1883 – 1912 nach dem Vorbild der oben erwähnten Basilius-Kathedrale in Moskau erbaut, ist meiner Meinung nach aber noch viel beeindruckender.

Hallo Jugendstil!, sagt da jedenfalls die Darmstädterin in mir, und ein bisschen Recherche ergibt, dass genau dort wo ich jetzt die Zuckerhütchen und Zwiebelkuppeln bewundere das Attentat an Alexander II. für seinen Tod sorgte. Mit der Eröffnung der von Mosaiken und Ikonen über und über bedeckten Kathedrale wurde unter anderem der Sieg über Napoleon im Vaterländischen Krieg 100 Jahre vorher gefeiert.

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Auferstehungskirche
Gribojedov Kanal 26
Geöffnet täglich außer Mittwoch, 11 bis 19 Uhr (im Sommer 10 bis 23 Uhr)
Metro-Stationen: Nevsky Prospekt, Kanal Gribojedova, Gostinnij Dwor

Und dann zweimal um die Ecke, ein paar Meter im eiskalten Wind an der Newa entlang, wieder einbiegen in den Winterkanal – und sie liegt vor uns: Die Eremitage.

Nicht nur für Kunst-Liebhaber sehenswert: Die Eremitage

Ich sage es gleich: Wir sind nicht reingegangen. Auch wenn ich es kaum erwarten kann, hier mal einen ganzen Tag zu verbringen, der Winterpalast zu erkunden und das erste Mal all die Matisse-Werke zu sehen, die mich seit der Grundschule begleiten. Und auch wenn alle Gliedmaßen nach schützenden Wänden und der Wärme eines so geschichtsträchtigen Gebäudes schrien – die Zeit wies uns unsere Grenzen auf, die leeren Mägen auch, und so vertagte ich diesen Besuch aufs nächste Mal. Wenn es regnet, oder schneit, oder noch kälter ist als diesmal. Wenn es nicht das erste Mal Sankt Petersburg ist, und all die anderen sehenswerten Ecken schon mal gesehen wurden.

Und ich sage auch: Auch von außen ist die Eremitage und ihre Umgebung jeden Besuch, jeden Spaziergang wert. Auch für Menschen, die mit Kunst nichts anfangen können.

Eremitage
Palace Square
Geöffnet Dienstag – Samstag 10:30 – 18 Uhr und Sonntag 10:30 – 17 Uhr
Metro-Station: Admiraltejskaja
Eintritt: 400 Rubel (mit Kamera 600 Rubel)
Am ersten Donnerstag des Monats Eintritt frei!

So ging es also mit Sankt Petersburg und mir: Von großer Abneigung hin zu dem dringenden Bedürfnis, bald einmal wieder zu kommen. Euch eine Reise in Russlands Perle ganz nah ans Herz zu legen. Und, übrigens, für ein Abendessen über den Dächern von Sankt Petersburg: Das GastronomikaEine Querstraße ab vom Nevsky Prospekt – ja, da sind wir schon wieder – im sechsten Stock der Olympic Plaza Mall, mit Wohnzimmer-Atmosphäre, leckeren Limonaden und einem top Burger.

Gastronomika
Stremyannaya 21/5

Und so endet der freie Tag in Sankt Petersburg. Es wird nicht der letzte gewesen sein.

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