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Das Leben ist der beste Valentin!

Eigentlich wollte ich das mit dem Valentinstag wie immer komplett ignorieren. Der 14. Februar ist für mich seit Jahren einfach nur „zwei Tage vor meinem Geburtstag“, der Mann mit dem ich lebe sieht das zum Glück genauso und ich kann mit Blumen und Liebesbriefen an jedem anderen Tag im Jahr mehr anfangen als heute. Aber wenn man morgens um 8:30 so von Endorphinen überflutet wird wie ich heute hier in Miami Beach, dann ist das mit dem Ignorieren schlicht nicht möglich.

Während ich nämlich heute nach einem ausgiebigen Frühstück in Miami Beach (mehr über den perfekten Frühstücksspot, zweihundert Meter vom South Pointe, gibts morgen!) meine Füße vom Salzwasser umspülen ließ, wollte das Lächeln gar nicht mehr von meinem Gesicht verschwinden. Vermutlich war es die perfekte Mischung aus leichtem Jetlag, Vitamin D-Produktion und dem Meer in Sicht die mich immer wieder vergnügt den Kopf in den Nacken werfen ließ, ein Stück weit ist es aber definitiv auch meine Pre-Geburtstagsstimmung und der alljährliche Blick zurück, der damit einhergeht.

Das Leben wird mit jedem Jahr besser, nicht unbedingt einfacher, aber schlicht und ergreifend wertvoller. Ich weiß was ich will und meist auch wie ich es bekomme, ich habe mehr Geduld mit mir und allen anderen als in meinen Sturm und Drang-Jahren, aber am wichtigsten: Ich habe endlich gelernt für mich selbst einzustehen statt es immer nur allen anderen recht machen zu wollen. Das war einer der wichtigsten Schritte meines 28. Lebensjahres.

Ich habe mir noch nie so gerne manches gegönnt, ich habe noch nie so gerne für anderes hart gearbeitet. Ich gehöre nach wie vor nicht zu den Menschen mit Zehnjahresplan, penibel aufgelisteten Goals und Ansprüchen – viel eher lasse ich das Leben auf mich zukommen und hoffe, in den entscheidenden Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Mittlerweile freue ich mich aber über Weggabelungen und Veränderungen, statt mich vor ihnen wegzugucken, weil ich die Erfahrung gemacht habe dass genau sie es sind, die mich am Ende wieder ein bisschen glücklicher dastehen lassen.

Ich war noch nie so gerne zu Hause und gleichzeitig liebe ich das Reisen mehr denn je. Ich habe mir ein Zuhause geschaffen – und es mir schaffen lassen. Ich habe Platz für jemand anderen gemacht, für Kompromisse und für arbeitsame, anstrengende Phasen. Gleichzeitig habe ich gelernt mich abzugrenzen, zu lieben ohne verantwortlich zu sein.

Und: Ich habe mich noch nie so wohl in meinem Körper gefühlt. Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich mir nicht vorstellen können, einfach wie heute schulterfrei und in Cut Off Shorts vor die Tür zu gehen oder gar Bilder davon online zu stellen. Jahrelang habe ich meine damals knapp 10 Kilo „zu viel zum Wohlfühlen“, die nicht gerade makellosen Beine und Arme und meinen ganzen Körper versteckt wo es ging. Heute bin ich immer noch meilenweit entfernt vom flachen Bauch und den definierten Oberarmen, die ich gerne hätte – aber ich fühle mich wohl, sexy und schön. Wozu einerseits die bedingungslose Liebe eines Menschen beigetragen hat, den ich unaufhörlich anziehend finde – andererseits aber meine Arbeit an mir selbst, auf die ich stolz bin.

Während ich heute also nach einem ausgiebigen Frühstück in Miami Beach meine Füße vom Salzwasser umspülen ließ, wollte das Lächeln gar nicht mehr von meinem Gesicht verschwinden. Ich bin dankbar, feiere mich selbst und mein Leben und bin massiv verliebt in es. Und vielleicht ist das Leben der beste Valentin, den man haben kann.

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