
Zum Ende meines Trips durch die Schweiz habe ich noch kurz in Bern vorbeigeschaut. Nicht, weil ich mir dort irgendwas bestimmtes angucken wollte, aber es lag da so nett auf dem Weg und wenn man schon mal da ist – und was soll ich sagen, gute Idee war das. Ich hatte nicht genug Zeit, mich so richtig treiben zu lassen, aber die Innenstadt ist gemütlich und ziemlich sweet.
Etwas unwissend schaute ich auch kurz ins Einstein-Haus rein, aber ehrlich gesagt, den informativen Inhalt der Ausstellung kann man auch nachlesen, und die Einzimmerwohnung ist nicht wirklich spektakulär. Das Eintrittsgeld würde ich eher in Eiscreme investieren. Oder in ein gemietetes Federball-Set.
Es mag daran liegen dass die Sonne schien oder daran, dass ich überwiegend zufrieden lächelnden Menschen begegnete, aber Bern war mir bis zu dem Moment recht sympathisch, in dem ich – unwissend dem Touristenstrom folgend, ich hatte mich ja nicht auf den Trip vorbereitet – die Nydeggbrücke betrat, und sah, warum der Bärengraben Bärengraben heißt.
Gehts eigentlich noch? Ja, da laufen tatsächlich drei Bären herum. Und nein, die haben nicht besonders viel Platz. Und ja, einer der Bären lief in der kurzen Zeit, in der ich ungläubig da runter starrte, apathisch auf einer Strecke von fünfzehn Metern immer wieder hin und her, ich musste an Rilkes Der Panther denken und war angewidert. Ich drehte auf dem Absatz herum und las jetzt online, dass die Bären seit ein paar Jahren scheinbar ein Gelände von 6000 Quadratmetern zur Verfügung haben. Keine Ahnung, wie viel das so ist für drei Bären. Keine Ahnung, warum die trotzdem alle in diesem kleinen, absurden Bärengraben rumliefen. Hat meine Sympathie für Bern leider ziemlich geschmälert.
Auf dem Rückweg in Richtung Innenstadt und zu meinem Auto dann das.
Bern, du bist schön. Aber lass doch das mit den Bären.
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