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Ashgabat // Dec 25th – 31st 2008

Eine Woche Turkmenistan bringt so einiges mit sich – Kälte, Magenverstimmungen, Langeweile. Die Zeit musste irgendwie gefüllt werden, und das ging nicht nur mit Raclette (vom Purser und Kapitän im Koffer mitgebracht) und gesponsertem Weihnachtsessen im Hotelrestaurant. Glücklicherweise ist der Wodka billig in Turkmenistan.

Und das war nur das Trinkgeld.

Wir haben neben Trinkgelagen und Uno-Spielen unser Bestes getan, um die Zeit sinnvoll zu nutzen, und den einen oder anderen Stadtspaziergang (und sogar eine –führung!) gemacht, haben den Turm mit der goldenen Statue des ehemaligen Präsidenten Turkmenbashi bestiegen und mehrere landestypische Märkte besucht.

Die Innenstadt Ashgabats selbst ist zwar voller Prachtbauten, Marmorwände und geleckter Straßen, doch leider dienen fast alle dieser prunkvollen Gebäude als Sitze von Parlamenten und Ministerien – stehen also quasi leer. Die Bewohner Ashgabats hat es in die engen Mietswohnungen um den Stadtkern herum verschlagen, wo jeder Balkon von mindestens einer riesigen Satellitenschüssel geziert wird. Dementsprechend trostlos und grau, fast schon wie eine Geisterstadt wirkte die Innenstadt leider meist, wenn wir sie durchstreiften.

Im Hintergrund kann man die Ertogul-Gazi-Moschee mit den vier Türmen erkennen, ein Geschenk der Türken an die Turkmenen. Sie ist der Blauen Moschee in Istanbul nachempfunden.

Der Russische Markt ist quasi der „Supermarkt um die Ecke“ – eine große Halle voller Verkaufsstände mit Lebensmitteln, Gewürzen, Wodka und Co. Wir kaufen Brot und Käse fürs Abendessen. Und, ähm, Wodka.

Vor den Toren der Stadt liegt der Tolkuchka-Markt – ein Großmarkt für Alles und Nichts. Hier können die Bewohner Turkmenistans drei Mal die Woche alles kaufen, was sie so brauchen: von Lebensmitteln über Teppiche, Möbel, Kleidung und Bücher bis hin zu Autoreifen und Keilriemen.

Direkt neben dem Tolkuchka- liegt der Kamelmarkt. Auf dem gibt es außer einer Menge Kamele auch Hunde, Hühner, Kaninchen, Ziegen und Schafe zu kaufen.

Hier waren vor allem die Transportmöglichkeiten für die „Ware“ bemerkenswert: Da Kamele so wies aussieht nicht bergauf gehen (können?), werden sie mit Kranen von Laster zu Laster gehievt, Ziegen werden mit zusammengebundenen Beinen unsanft auf Leiterwagen verfrachtet und Kaninchen warten schon mal im Kofferraum auf ihre neuen Besitzer.

Den Charme der Natur, die die Stadt umgibt, konnte ich leider nur durch Fotos von Kollegen erahnen, die eine Wanderung auf den Hausberg und durch eine Art Canyon unternommen haben. Mir selbst blieben nämlich nach einigen Tagen weitere Ausflüge verwehrt, da mich eine Magenverstimmung (ob durchs Wasser, das fettige Essen oder was auch immer) an mein Badezimmer fesselte. Dass ich am geplanten Ausflug zu einem unterirdischen, heißen Schwefelsee nicht teilnehmen konnte, finde ich im Nachhinein doch sehr schade – aber ehrlich gesagt war ich einfach nur froh, pünktlich zum Rückflug wieder fit zu sein. Silvester konnte ich dann nämlich trotz allem zu Hause feiern – ich wünsche allen ein frohes neues Jahr!

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