Auf meiner Bucket List steht nicht umsonst Eine Safari machen – und zwar mit Häkchen dahinter. Heißt nicht, dass ich das nicht jederzeit wieder machen würde. Gerne mal länger, gerne mit Übernachtung irgendwo im Reservat. Aber: Ich hab schon ziemlich Glück gehabt, vor vier Jahren im Layover in Johannesburg. Mal eben schnell raus in den Pilanesberg Nationalpark fahren, Timon und Puma suchen.
Bevor wir ins Reservat fuhren statteten wir erst noch einer Löwenaufzuchtstation einen Besuch ab, die sich mittlerweile leider eher darauf spezialisiert hat, niedliche kleine Löwenbabies für Touristen wie mich zum Streicheln bereit zu halten. Wie sinnvoll das wirklich ist, kann ich nur hinterfragen. Aber dann sitzt man da mit einem kleinen Simba auf dem Schoß, und alle so awwww!!!
Jedenfalls: Raus in die Natur wollte ich. Oder eher: Rein in den Van, denn mit Kopf aus dem Fenster stecken oder so ist nix. Stattdessen wird durch die Scheibe fotografiert, gestaunt, gezeigt, gejuchzt. Warzenschweine, Zebras, Antilopen, Giraffen… Ich war im siebten Himmel.
Und dann – man hat schon so viele Giraffen und Zebras gesehen dass man sich fast schon dran gewöhnt hat, Pumba ist auch über die Straße gelaufen und Antilopen gibt es sowieso ohne Ende, es hat angefangen zu regnen und man ist kurz davor, umzukehren – dann passiert das, was man still und heimlich gehofft, aber niemals erwartet hätte: Die Elefanten kommen. Und zwar genau auf uns zu.
Dazu muss man wissen: Elefanten lieben Straßen, haben feste Wege. Und sie finden grundsätzlich alles, was sich ihnen in den Weg stellt, doof, vor allem natürlich, wenn sie ihre Kleinen dabei haben. Man kann in so einer Situation zwei Sachen versuchen: Langsam rückwärts fahren. Kann aber sehr langwierig sein und die Elefantenkuh noch mehr aufregen. Oder: Stehen bleiben. Motor ausmachen. Und auf das Beste hoffen. Wir taten zweites – und mir blieb mehrmals der Atem stehen.
Irgendwann stand sie dann wirklich direkt vor uns. Rüssel auf der Motorhaube, unruhig von einem Bein aufs andere stampfend. Ja, ähm, hi.
Es vergingen ein paar Minuten (ich übertreibe hier höchstens ein bisschen), dann entschloss sich die junge Frau, weiterzustampfen. Ihre Mitreisende hatte die zwei Kurzen auch mittlerweile sicher an uns vorbeigelotst. Glück gehabt. Auch so allgemein, mit diesem Tag.
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