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30 Days of Yoga – und wie sie mein Leben verändert haben

Selten so eine reißerische Überschrift geschrieben, ich weiß – aber es stimmt. Als ich vor etwa eineinhalb Monaten einen horrenden Jahresanfangsdurchhänger hatte (ihr wisst schon, Anlaufschwierigkeiten, Weltschmerz und noch dazu so wenig Sport, dass mich ständig Rückenschmerzen quälten) wusste ich zunächst nicht ganz, wohin mit mir. Gleichzeitig konnte ich mich immer noch nicht aufraffen, endlich die Mitgliedschaft im Fitnessstudio nach dem Umzug zu reaktivieren, um so etwas an Rückenschmerzen und Antriebslosigkeit zu ändern. Und dann erinnerte ich mich an die Empfehlung einer Freundin, die mich aus diesem Teufelskreis herausholte.

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30 Days of Yoga with Adriene

Ich bin nicht gut darin, allein zu Hause Sport zu machen. Und wie oft durfte ich mir schon anhören, was man nicht auch alles im Hotelzimmer machen kann, ohne viel Aufwand? Ich weiß das, und trotzdem bin ich der Typ der am besten ein bis zwei feste Termine in der Woche braucht, an denen er verabredet in der Gruppe Sport macht. Zumindest einen Kurs im Fitnessstudio, den ich regelmäßig besuche und mir jede Woche fest vornehme. Sonst mach ich es einfach nicht, egal wie viele Fitnessvideos es auf YouTube gibt und wie oft man mit zwei Wasserflaschen statt Gewichten in die Hocke gehen kann.

Und dann kommt da Adriene, diese charmante Texanerin, und kriegt mich mit ihrer entspannten Art und ihrem gelungenen Programm tatsächlich einen Monat lang so gut wie jeden Tag allein, zu Hause oder im Hotel auf die Matte. Was ist das also, 30 Days of Yoga with Adriene? Kurz gesagt: Der Name ist Programm.

Macht man da 30 Tage lang jeden Tag dasselbe?

Nein, das Programm variiert täglich. Mal sind die Sessions nur 12, mal 35 Minuten lang. Mal gibt es viele Dehnungen und langsame Drehungen, mal wird es richtig aktiv und mal macht man so viele Herabschauende Hunde, dass man am liebsten zum Bellen anfangen würde. Jedes Mal gibt es einen speziellen Fokus, den Adriene im Vorhinein erklärt.

Ist 30 Days of Yoga nur für Anfänger geeignet?

Überhaupt nicht. Und auch nicht nur für routinierte Yogis. Bei dem Programm geht es grundsätzlich erstmal darum, dich jeden Tag auf die Matte zu bringen – zu den meisten Übungen zeigt Adriene verschiedene Variationen, und wer sich schon etwas besser auskennt wird selbst merken, wann er wo ein bisschen mehr geben will. Totale Anfänger können sich vorher zum Beispiel dieses Video ansehen, in dem sie schon einmal ein paar grundlegende Übungen erklärt. 30 Days of Yoga richtet sich also an jeden und ist sowohl für Anfänger als auch für Geübte geeignet.

Ich zum Beispiel mache schon seit Jahren immer mal wieder Yoga, habe aber die letzten Monate quasi gar nichts gemacht, würde mir eine Grundfitness nachsagen ohne besonders sportlich zu sein. Für mich war das Programm perfekt, um wieder Fuß zu fassen, mein Grundgerüst zu stärken und vor allem mich selbst zu motivieren.Muss ich mich dazu irgendwo anmelden?Nein, musst du nicht. Alle Videos sind auf Adrienes YouTube Kanal frei zugänglich – allerdings ist es nur fair, ihren Kanal zu abonnieren (und lohnt sich, denn auch ihre anderen Videos sind echt super). Außerdem kann man sich zum 30 Days of Yoga Newsletter anmelden, was ich nur empfehlen kann: So bekommt ihr täglich eine Email mit ein paar warmen, nicht zu spirituellen Worte zur heutigen Sequenz, die über das bloße Sportprogramm hinausgehen und teilweise richtiggehend zum Nachdenken anregen – und damit auch den täglichen Reminder, einen kleinen Push, auch heute wirklich wieder auf die Matte zu gehen.

Kostet das was?

Nein, 30 Days of Yoga ist komplett kostenlos.

Was mache ich, wenn ich unterwegs bin und kein Internet habe?

I feel you! Aber auch dafür gibt es eine Lösung – gegen eine freiwillige Spende kann man sich alle Session hier nämlich auch einfach runterladen und ist damit völlig unabhängig vom Internet. Wer also für einen Monat ins Kloster geht und/oder Digital Detox machen will, kann trotzdem jeden Tag Yoga machen.

Meditation oder Sportprogramm?

Weder noch, beziehungsweise beides: Adriene ist kein Yoga Guru, der dir 20 Minuten lang alte indische Lebensweisheiten vorbetet, aber sie ist auch keine hyperaktive Fitnessmaus, der es bei Yoga nur um Knackarsch und Abs geht. Sie ist eine sehr angenehme Mischung aus beidem, geht das Thema locker an und es kann schon mal passieren, dass sie sich zwischen zwei Übungen über sich selbst lustig macht und aus der Rolle fällt. Ihr Yoga ist sportlich, aber der Fitnessaspekt überwiegt nicht, und trotzdem achtet sie sehr auf eine entspannende Wirkung.

Kann ich mit 30 Days of Yoga abnehmen?

Jein. Wir sprechen hier nicht von einem Shredding Programm mit dem Ziel, in einem Monat 5 Kilo zu verlieren. Ins krasse Schwitzen kommt man hier auch nicht sehr oft. Trotzdem sind die Sessions teilweise anstrengend und für mich, die ich über die letzten Monate ganz schön aus dem Tritt gekommen bin, manchmal auch ziemlich fordernd. Und natürlich ist es effektiv und für die meisten ja schon ein ziemlicher Fortschritt, sich jeden Tag sportlich zu bewegen – ich habe während diesen 30 Tagen gut 2 Kilos abgenommen, was aber auch mit meiner Ernährung und allgemein mehr Aktivität zu tun hat. Als Abnehmprogramm ist 30 Days of Yoga nicht geeignet, als perfekte Ergänzung zu einem Programm aus Ausdauer- und Kraftsport umso besser.

Was soll ich zum Yoga anziehen?

Das ist vollkommen egal – Hauptsache es ist bequem. Beim Yoga brauchst du keine Funktionskleidung und keine speziellen Schuhe. Ich mache Yoga am liebsten barfuß und in einer langen Leggings, damit sich kein BH-Verschluss in den Rücken bohrt trage ich einen Sport BH.

Hast du es wirklich geschafft, 30 Tage lang jeden Tag Yoga zu machen?

Nein, habe ich nicht. Es gab Cheat Days und solche, an denen es zeitlich einfach nicht gepasst hat. Die verpassten Sessions habe ich meist am nächsten Morgen nachgeholt, sodass es Tage gab an denen ich zwei Sequenzen gemacht habe, eine morgens und eine abends. Du kannst aber auch genauso gut Pausentage einlegen und die 30 Days auf 35 Days verteilen – schließlich machst du das Ganze nur für dich

Wieso sagst du, dass diese 30 Tage Yoga dein Leben verändert haben?

Ganz einfach deshalb, weil sie mir an einem recht unmotivierten Punkt in meinem Leben, an dem ich mit ein paar Dingen inklusive meiner eigenen Aktivität ziemlich unzufrieden war, den nötigen Arschtritt gegeben haben. Sich vorzunehmen, 30 Tage lang jeden Tag Yoga zu machen, ist ein ganz schönes Commitment und gleichzeitig ein Versprechen an sich selbst, sich etwas Gutes zu tun – und das durchgezogen zu haben fühlt sich im Nachhinein ganz schön großartig an.

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Und was könnte man an 30 Days of Yoga noch verbessern?

Ich finde das Programm ehrlich gesagt ziemlich perfekt. Das einzige was mir am Anfang etwas schwer gefallen ist ist die Planbarkeit – schaffe ich die Session morgens bevor ich los muss, oder plane ich sie lieber abends vor dem Schlafengehen ein? Ich habe mir auf meinem 30 Days of Yoga Kalender deshalb im Vorhinein vermerkt, wie lang die jeweiligen Sessions sind, um vorher absehen zu können ob ich viel oder wenig Zeit einplanen muss. Oft verraten die Namen der Sessions auch schon ein bisschen was über den Inhalt des Videos. Damit ihr es hier ein bisschen leichter habt, habe ich euch alle Videos einzeln aufgelistet.

Alle 30 Days of Yoga with Adriene Videos auf einen Klick:

Day 1 (35 Minuten): Ease into it!
Day 2 (33 Minuten): Stretch & Soothe
Day 3 (23 Minuten): Forget what you know!
Day 4 (20 Minuten): Yoga for your back
Day 5 (17 Minuten): Feel Alive!
Day 6 (17 Minuten): Six Pack Abs!
Day 7 (30 Minuten): Total Body Yoga
Day 8 (28 Minuten): Yoga for Healing & Meditation
Day 9 (26 Minuten): Full Potential Detox Yoga
Day 10 (13 Minuten): 10 Minute Sun Salutation
Day 11 (23 Minuten): Shakti Yoga
Day 12 (18 Minuten): Yoga for Spinal Health
Day 13 (26 Minuten): Endurance & Ease
Day 14 (17 Minuten): Mindful Hatha Yoga Workout
Day 15 (30 Minuten): Half Hour Halfmoon Practice
Day 16 (14 Minuten): Easy Breezy Beautiful
Day 17 (35 Minuten): Happiness Boost Yoga
Day 18 (21 Minuten): Wonder Yoga
Day 19 (21 Minuten): Breath & Body
Day 20 (27 Minuten): Heart Practice
Day 21 (32 Minuten): Joyful Home Practice
Day 22 (30 Minuten): Full Body Awareness
Day 23 (24 Minuten): Freedom & Forgiveness
Day 24 (19 Minuten): Gentle Yummy Yoga
Day 25 (12 Minuten): Dancing Warrior Sequence
Day 26 (23 Minuten): Earth Practice
Day 27 (16 Minuten): Flexible, Fearless & Fun Yoga
Day 28 (19 Minuten): Playful Yoga Practice
Day 29 (18 Minuten): Sweet Surrender
Day 30 (22 Minuten): Find what feels good!

Und mit diesen Worten entlasse ich euch jetzt hoffentlich in euren ersten von 30 Tagen Yoga – find what feels good, es gibt kein richtig oder falsch, Hauptsache ihr seid auf der Matte!

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