Alle Artikel mit dem Schlagwort: Food

Südtiroler Leit und ihr Glump: Knödelkönigin Martha Thaler vom Zmailer Hof, Schenna

Gute zehn Minuten brauche ich, um meinen Wagen den engen, steilen Waldweg zum Zmailer Hof hinauf zu lenken. Das erste Mal seit meiner Ankunft in Südtirol beneide ich nicht die Wanderer, die ihre Wege ganz gemächlich machen und jederzeit stehen bleiben und die Aussicht genießen können; das erste Mal bin ich froh, dass ich nur wenig Zeit und damit ein gutes Argument habe, nicht bis zu Martha Thalers Gastwirtschaft oberhalb von Schenna zu laufen. Oben angekommen widerrufe ich diesen Gedanken sofort: Nach einer anstrengenden Wanderung mit diesem Blick belohnt zu werden, sich an einem der acht Tische auf der Terrasse mit sagenhafter Aussicht übers Meraner Land niederzulassen und sich von Marthas Tochter eine Holunderschorle servieren zu lassen – das hätte schon was. Als ich in die Küche komme gibt Martha gerade die Milch zu den Würfeln aus alten Brötchen, brät kurz darauf Zwiebeln und Speck an und vermengt alles, zusammen mit rohen Eiern und gehacktem Schnittlauch, zu ihrem legendären Knödelteig. Es gibt Speckknödel, der Teig reicht für knapp 30 Stück. Ob davon all die Wanderer satt …

Essen fassen: Der Russische Markt in Ashgabat

Fast wäre es untergegangen, aber nur fast: Zwischen Sightseeing und Bergwanderung muss gegessen werden. Deshalb noch ein kleiner Rückblick auf den Trip vor ein paar Wochen. Der Russische Markt ist eine der Hauptanlaufstellen für Lebensmittel in Ashgabat. Von Melonen über Spülmittel, von getrockneten Aprikosen bis hin zu frisch gebackenem Brot bekommt man hier so ziemlich alles. Auch unsägliche Süßspeisen, wie man sie sonst nur vom Türken um die Ecke kennt. Naja, und dann trifft man sich dort eben, man sieht die Menschen und ihre Gesichter, ihre arbeitenden Hände, ihre routinierten Bewegungen. Eigentlich reichen Bilder nicht, eigentlich muss man hier Videos drehen.

Gedanken über Mut: Pause im Hamarakia in Jerusalem

Am wertvollsten sind ja die Menschen, die dich reinlassen. Mitnehmen. Die, die sich selbst in Dinge reinstürzen, nicht unreflektiert, aber mutig. Die wissen, dass Gutes nur entstehen kann, wenn man Neues zulässt, ausprobiert, anfasst. Es gibt nicht viele von diesen Leuten, aber doch genug. Manche von ihnen machen ein Café auf an einem Ort, wo es ihrer Meinung nach kein gutes gibt. Manche gehen in ein fremdes Land, um Dinge besser zu verstehen oder gar zu ändern. Manche bleiben zu Hause aber geben so viel Energie in das, was sie tun, dass man sie auch dafür nur bewundern kann. Es gibt kein richtig oder falsch, es gibt nur machen oder nicht machen, und irgendwann muss man sich dazwischen entscheiden. Entscheidungen sind mutig. Menschen reinlassen ist mutig. Ängste zugeben ist mutig. Nach einem langen Tag in Jerusalem waren unsere Füße schwer und unsere Körper hungrig. Meine Freundin, eine dieser mutigen Personen übrigens die sich reinstürzen, führte mich ins Hamarakia, das Suppencafé anderer mutiger Menschen. Wo ich die leckerste Süßkartoffelsuppe aß und ein unfassbar gutes Humus. Pause …

I’ll try anything once: Meeresfrüchte in der Cervejaria Trindade in Lissabon

Mitten im Urlaub hatte ich ein Wochenende voller erster Male: Dass ich für uberding beim Champions League Finale in Lissabon war, habt ihr vielleicht schon mitbekommen. Fußball, ich. Und ich fand es großartig. Drum herum gab es ein schönes Programm – und natürlich auch leckeres Essen. Am ersten Abend ging es in ein typisch portugiesisches Bierhaus: Die Cervejaria Trindade direkt ums Eck von unserem wundervollen Hotel am Praça Luís de Camões. Aber neben Fleisch und Bier gab es hier vor allem auch eines: Mariscos, Meeresfrüchte. Wer mich auch nur ein bisschen kennt weiß jetzt natürlich, dass ich nichts aus dem Meer esse. Eigentlich. Aber nachdem ich mich vor ein paar Wochen beim Dinner schon mal an gebratenen Fisch gewagt hatte, war es jetzt wieder Zeit für Mut: Shrimps und Krabben probierte ich waghalsig. Ich schälte die kleinen Garnelentierchen sogar eigenhändig. Einfach nicht dran denken, dass das wirklich die Beine sind die man da in den Fingern hält. Und mit genügend Dip hat es sogar geschmeckt. Die Austern ließ ich dann doch liegen, es sei mir …

Essen fassen! Foodporn und Streetfood in Bogotá

Essen ist etwas, das ich auf Reisen besonders gut kann. Ich komme an keinem Straßenstand, keinem Markt und keinem Laden vorbei, ohne alles zu probieren was halbwegs lecker und nicht nach Innereien aussieht. Gehört aber nun mal auch einfach dazu wenn es darum geht, ein Land kennenzulernen. In Südamerika zum Beispiel gibt es eigentlich keine Speise ohne Fleisch. Selbst zum Frühstück gibt es ein Stück Tier. Wenn Vegetarier sin carne (ohne Fleisch) bestellen, kriegen sie stattdessen pollo (Hühnchen). Nur Gemüse zum Reis? En serio? Würde mir auf Dauer wahrscheinlich gehörig auf die Nerven gehen, aber für so ein paar Tage war es durchaus okay. Los ging es natürlich erstmal mit geilen Früchtchen. Diese Ananas! Diese Mango! Selbst die Papaya, die ich sonst gerne mal links liegen lasse, war krass lecker. Und muss ich überhaupt von den Avocados anfangen? Die werden übrigens an jeder dritten Straßenecke vom Wagen verkauft. Bisschen handeln schadet nicht, so ungefähr die Hälfte müsste eigentlich drin sein. Ich hab direkt mal ein paar mit nach Hause genommen. Gibt wenig besseres, wenn ihr mich fragt, als …