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Abseits der Skipiste: Ein Rundumschlag in Sachen Wintersport!

Ich liebe Skifahren. Erst kürzlich habe ich wieder festgestellt, dass sich sogar 14 Stunden An- und Abreise für einen einzigen guten Skitag lohnen können (zumindest, wenn Speck und Wein enthalten sind), und auch jetzt grade bin ich schon wieder für nur zweieinhalb Tage in die Alpen gefahren. Skifahren ist eine Leidenschaft. Und trotzdem gucke ich gerne links und rechts, denn neben dem alpinen Skifahren gibt es noch so viele alternative Aktivitäten in Sachen Wintersport! Gerade an durchwachsenen Tagen macht es oft Sinn, Körper und Geist etwas Abwechslung zu bieten und etwas Neues auszuprobieren.

Immer wieder habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass ich von jeglichen Alternativen zum Skifahren spätestens dann genervt bin wenn ich realisiere, dass ich zeitgleich auch einfach auf zwei Brettern den Tag auskosten könnte – statt wie beim Snowboarden (ein mehr oder weniger erfolgreicher Exkurs in meinen Teenagerjahren) den Großteil der Zeit auf Hintern oder Knien zu verbringen oder aber auf einem Schlitten eine zugeschneite Wiese herunterzurutschen. Nicht zuletzt weil ich, wenn ich denn schon dreistellige Beträge in meinen Wochenskipass investiert habe, jeden Tag auf und neben der Piste nutzen möchte.

Aber jetzt war es soweit: Während der Story Base 2017 hatten wir so viele Möglichkeiten, all die Disziplinen abseits der Skipiste zu testen die ich schon lange mal ausprobieren möchte, und das auch noch durchweg in ebenso motivierter wie amateurhafter Begleitung ;), dass ich so richtig auf den Geschmack gekommen bin.

Wintersport abseits der Skipiste: Alternativen zum Ski Alpin und meine Kondition auf dem Prüfstand

  • Schneeschuhwandern wird mein neues Winterworkout!

Schneeschuhwandern ist definitiv etwas, das mich noch bis vor ein paar Jahren zum Gähnen gebracht hätte. Ebenso wie sommerliches Wandern eben. Und dann kommt irgendwann der Punkt wo es dir Spaß macht, deinen Körper auch ohne viel Action, sondern durch kontinuierliche Anstrengung an seine Grenzen zu bringen. Und wo du es genießt, in den Verschnaufpausen nicht die anderen Bodies im Fitnessstudio abzuchecken – sondern die sensationelle Aussicht.

Denn ja, Schneeschuhwandern ist verdammt anstrengend. Nicht, dass die Schneeschuhe an sich (die einfach über normale, wasserfeste Wanderschuhe gezogen werden) besonders schwer wären. Auch die Technik, mit der man sich vorwärts bewegt, ist nicht weiter kompliziert. Dennoch sehen wir zumindest auf den ersten paar hundert Metern aus wie ordentliche Körperkläuse – und sind nach dem ersten Aufstieg nass geschwitzt. Wer schon mal im tiefen Strandsand joggen war weiß in etwa, wovon ich spreche.

Und dann kommst du auf einer Anhöhe an, willst alibimäßig etwas aus deinem Rucksack kramen um deinem wild pochenden Herzchen wenigstens eine kurze Pause zu verschaffen – und siehst das.

Nicht, dass man dieselbe Aussicht nicht auch beim Skifahren hätte genießen können. Aber wenn man den ein oder anderen Tiefschneehang mit Schneeschuhen hochgestapft ist stellt sich so eine wunderbare Ruhe ein, im Kopf und im Wald um einen herum. Und plötzlich ist alles gleich dreimal so schön.

  • Langlaufen ist auch Sport!

Auch Langlauf stellte ich kleine Pistensau mir jahrelang gähnend langweilig vor. Ich wusste natürlich, dass meine Triathlon-Freundinnen Langlauf im Winter als Trainingseinheit betrieben, was schon etwas heißen musste. Und mir war klar, dass es einen Grund geben wird, warum die Cross Country Kollegen im Vergleich zu uns Alpinfahrern stets so leicht begleitet den Skikeller verließen. Aber ich wusste auch, dass ich jedesmal etwas mitleidig vom Sessellift auf die Loipen herab schaute. Wie soll denn das Spaß machen?

Diesen Winter habe ich endlich die Gelegenheit genutzt, es selbst auszuprobieren. Und holy moly, Respekt, liebe Freunde! Der Körperklaus in mir hat sich mal wieder ordentlich in Szene gesetzt, und während meine Story Base-Kollegin Charlie die Sache recht schnell raus hatte, stellten Sofie und ich unsere Lehrerin vom Sport Grossegger ein bisschen auf die Geduldsprobe. Sie uns ehrlich gesagt auch, denn hier war wieder mein Frust, den ich schon vom Snowboardfahren kannte: Ich bin ganz klar besser im Können als im Lernen, und fragte mich während der Trainingseinheit mindestens fünf Mal, wieso ich nicht einfach auf der Piste geblieben war…

Spätestens, als wir die erste Runde auf der Loipe in Saalfelden Leogang hinter uns gebracht hatten, war ich dann aber doch ein bisschen stolz. Naja, und nass geschwitzt, aber das kennen wir ja nun schon. Und beim nächsten Programmpunkt war ich dann auch extrem dankbar, dass ich das mit dem Langlauf schonmal ausprobiert hatte:

  • Biathlon – die Kombination aus Hochleistungssport und höchster Konzentration!

Ich sage es ganz ehrlich: Dieser Programmpunkt stand letzten Endes nur deshalb auf meiner Liste, weil meine Mutter im Winter ganze Nachmittage damit verbringt, Biathlon zu schauen. Und ich nach einigen Jahren Passiv-Berieselung anfing, die Kombination aus Hochleistungssport und schierer Konzentration ganz schön spannend zu finden (der Grund, warum ich auch Schachboxen so faszinierend finde). Als ich also erfuhr, dass in der Nordic Academy in Hochfilzen Biathlon-Schnupperkurse angeboten werden, war ich sofort Feuer und Flamme.

Und wie gesagt froh, dass ich zumindest das mit dem Langlauf schon mal ausprobiert hatte. Während Gesa also zum ersten Mal in ihrem Leben auf einer Loipe stand und eine neue Leidenschaft für sich entdeckte, ließ ich mir von unserem motivierten Trainer ein bisschen etwas über die Geschichte des Biathlon erzählen. Wusstet ihr zum Beispiel, dass die Ursprünge des Biathlon im Militär liegen?

Als es endlich an den Schießstand ging war mein Puls natürlich nicht im Geringsten zu vergleichen mit dem eines Biathleten im Wettkampf, der in der Lage sein muss seinen Körper innerhalb von Sekundenbruchteilen in den Ruhemodus zu bringen, um ohne Wackler und hoch konzentriert zu schießen. Was auch der einzige Grund dafür sein kann, dass ich reihenweise fehlerfrei schoss – zumindest im Liegen 😉 Das Schießen im Stehen ist schon wesentlich schwieriger. Und liebe Freunde, wenn man mich nach einer großen Runde auf der Loipe hier hergestellt hätte, wäre da wahrscheinlich kein Treffer bei rumgekommen – aber trotzdem eine Menge Spaß. Unbedingt ausprobieren!

  • Rodeln ist nicht gleich Schlittenfahren!

Ja, Schlitten fahren können wir auch zu Hause. Mit kleinen Geschwistern oder vom Glühwein erheiterten Freunden macht das sicher auch am Hügel um die Ecke des Elternhauses Spaß, wenn denn mal genügend Schnee liegt. Aber mit Rodeln hat das nichts zu tun! Mittlerweile hat so gut wie jedes Skigebiet eine ausgebaute Rodelstrecke, die in Hinterglemm ist gut 3 Kilometer lang und von Flutlicht erhellt, sodass man für gut 30€ (inklusive Leihrodel) von 18 bis 21:30 Uhr nachts unbegrenzt rodeln kann (tagsüber natürlich auch: von 8:30 bis 16 Uhr). Hinauf bringt einen immer wieder die Reiterkogelbahn.

Man muss sich nur trauen: Ich bin was Rodeln angeht ein absoluter Schisser, und auch wer mutiger unterwegs ist sollte immer im Hinterkopf behalten, dass das eine ganz schön gefährliche Angelegenheit sein kann! Also gut aufpassen und bitte bitte die Rodelbahn nicht verlassen. Bei unserer abendlichen Abfahrt nach der Hüttentour fuhren uns einmal übermütige Rodler fast über die Ski, die wir im Dunkeln kaum sehen konnten. No fun!

  • Paragliden – das Highlight meines Winters!

Okay, okay. Paragliden ist sicher kein Wintersport per Definition, und ich bin schon dran mir das auch nochmal in sommerlichen Verhältnissen rauszulassen. Aber: Paragliden über den verschneiten Hängen, an denen man ein paar Stunden vorher noch fröhlich hinab gecarved ist, ist einfach etwas Besonderes – das muss ich euch einfach nochmal ans Herz legen. Und mit 150€ pro Sprung ist es auch bezahlbarer, als ich gedacht hätte.

Mehr zu meinem Paraglide-Erlebnis habe ich hier geschrieben.

  • Mit dem Pferdeschlitten in den Talschluss – zur Golden Gate Bridge der Alpen und auf den Baumwipfelpfad!

Als Pferdemädchen ist klar, dass ich von der Idee, mit dem Pferdeschlitten durch den verschneiten Talschluss zu fahren, einfach nur entzückt war. Und letzten Endes war die Schlittenfahrt genau so schön, wie man sich das eben so vorstellt: Mit dicken Wolldecken über den Beinen und dem knirschenden Schnee unter den Pferdehufen in den Ohren. Mit dem Flachmann in der Hand und einem seligen Grinsen im Ohr.

Im Talschluss Hinterglemm angekommen wird man dann nicht nur mit einem zünftigen Hüttenessen belohnt, sondern erlebt gleich noch ein weiteres Abenteuer: Ein Spaziergang über die Golden Gate Bridge der Alpen!

Die Hängebrücke ist 200 Meter lang und 42 Meter hoch und sieht besonders im Winter vor den verschneiten Hängen ganz schön eindrucksvoll aus. Am anderen Ende wartet der Baumwipfelpfad, von dem aus man auf Blickhöhe mit Eichhörnchen & Co ist und dem Tal von oben langsam aber sicher gute Nacht sagen kann, bevor es mit dem Schlitten wieder zurück geht.

All diese Erfahrungen durfte ich im Rahmen der Story Base 2017 machen und wurde dazu vom Skircircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn eingeladen. Vielen Dank noch einmal!

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