Fernweh, Travel & Wanderlust
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Fernweh: Diese Bilder machen unbändige Lust auf Marrakesch!

Es äußert sich in Gedankenverlorenheit, unzufriedenem Stirnrunzeln und leichtem Kratzen im Hals. Es ist weit verbreitet, wenn man es genau betrachtet höchst ansteckend und nur auf eine einzige Art therapierbar: Resignation, resultierend in Aktion. Fernweh ist eine Krankheit – und ich bin infiziert. Vergesst, wie oft ich euch in den letzten Wochen über zu wenig Zeit zu Hause zugeheult habe, kaum sitze ich ein paar Tage am Stück im Home Office geht das Zucken in der Augenbraue wieder los, ich räuspere mich überdurchschnittlich häufig und werfe hektische Seitenblicke auf den Koffer, der sein trauriges Dasein in der Ecke fristet. Und aktuell kann ich mich zwischen zwei Sehnsüchten nicht entscheiden: Warm und sonnig oder kalt und voller Schnee.

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Aktuell konzentriert sich mein Fernweh aber auf einen Punkt 2.500 Kilometer südlich von hier, genauer im Nordwesten Afrikas. Ich möchte nach Marrakesch! Dieser Wunsch ist kein besonders revolutionärer, seit einigen Jahren ist die Stadt im Südwesten von Marokko beliebte Destination unzähliger Touristen, die meisten von ihnen zeigen danach Bilder von den bunten Farben auf den Märkten des Landes, schwärmen von köstlichem Essen und Sonnenschein. Mich locken andere Bilder – Bilder, die Lust auf eine spannende, eine unperfekte, eine menschliche Stadt machen.

Was ist es schließlich, das Fernweh auslöst? Ist es der Wunsch nach dem perfekten weißen Sandstrand, nach sanften Ölmassagen und edlen Fünf-Sterne-Dinnern? Wohl kaum, für mich zumindest nicht. Für mich ist es der Gedanke an fremde Gerüche, Geschmäcker und Gesichter, der Gedanke an unentdeckte Straßen und unspektakuläre Straßenküchen.

Der Reiz des Unbekannten und die Schönheit im Fremden, das ist etwas, das mich seit ich reise immer wieder beschäftigt. Sicher, im Urlaub liebe auch ich unbeschwerte Tage ohne zu viel Input für meinen erholungsbedürftigen Kopf – aber spätestens nach ein paar Tagen wird mir so langweilig, weswegen ich immer wieder gerne Reiseziele wähle, an denen ich eine gesunde Mischung finde. Zuletzt war das in Sri Lanka der Fall. Wird Marokko mein nächstes Ziel für einen Mix aus Relax & Adventure?

Sicher, Marokko ist kein Land, in das man ohne Vorbereitungen und Recherche fliegen sollte. Die aktuelle Sicherheitslage Marokkos findet man wie immer beim Auswärtigen Amt, das die politische Lage als stabil einschätzt. Aber was gibt es sonst noch zu wissen? Ich habe mal ein bisschen recherchiert:

Tipps für eine Reise nach Marokko

  • Perfekte Reisezeit: Eigentlich immer! Im Frühling hat es in Marrakesch angenehme 25 Grad, im Sommer wird es schon mal so richtig heiß (38 Grad sind keine Seltenheit), aber am Strand – etwa in Agadir oder Essaouira – ist das ja nur erwünscht. Etwas milder ist es dort natürlich im Herbst und Winter, wenn man gleichzeitig im Atlasgebirge Skifahren und an der Küste im Meer baden kann.
  • Reisevorbereitungen: Deutsche brauchen einen gültigen Reisepass, aber kein Visum. Mit Lufthansa kommt man ab 235 Euro innerhalb von vier Stunden von Frankfurt nach Marrakesch. Die Landeswährung Dirham ist nicht konvertierbar, ihr müsst also vor Ort Geld wechseln und vor der Abreise alles ausgeben!
  • A B C: Die meisten Marokkaner sprechen Französisch, einige auch Spanisch. Mit Englisch kommt man meist auch durch, es empfiehlt sich aber wie in jedem Land, ein bisschen Landessprache zu lernen. Einige wichtige Begriffe im marokkanischen Arabisch sind zum Beispiel Guten Tag: sebah-el-kheir / Auf Wiedersehen: be-slama / Ja: na’am / Nein: la / Danke: choukran / Bitte: afak / Entschuldigung: smeh-li
  • Respektvolles Reisen: Marokko ist ein muslimisches Land. Es sollte daher selbstverständlich sein, den eigenen Kleidungsstil – gerade als Frau – etwas anzupassen. Niemand muss sich verhüllen oder Kopftuch tragen, keine Angst, aber kurze Röcke oder Hosen und tiefe Ausschnitte sind unangemessen. Auch ärmelfreie Oberteile müssen nicht unbedingt sein.
  • Transportmittel: Autofahren ist in Marrakesch eine ziemlich chaotische Angelegenheit – viele setzen deshalb auf einen Roller oder, noch bequemer, auf das PetitTaxi.

Noch mehr Tipps für einen Kurztrip nach Marrakesch hat zum Beispiel Katrin von Viel Unterwegs zusammengefasst. Im Endeffekt gilt aber vermutlich auch hier: Das Bauchgefühl ist der beste Berater. Sowohl was Verhaltensregeln, als auch was Essen, Wetter und Reiseroute angeht. Und dann: Augen auf, Nase auf, Ohren auf. Und vor allem: Herz auf.

Fest steht: Marokko fasziniert mich. Marrakesch sowieso. Spätestens jetzt steht es ziemlich weit oben auf meiner Reiseliste für 2016 – bei euch auch?

Meine akute Lust auf Marrakesch geweckt hat übrigens ein Bildband von Vagabond Books, den ich euch nächste Woche noch genauer vorstellen möchte weil er so wunderschön ist. Weswegen ich mir jetzt auch dringend einen marokkanischen Minztee aufbrühen und den Laptop zuklappen muss – um in aller Ruhe darin zu blättern und mein Fernweh ordentlich wachsen zu lassen. Fernweh nach Marrakesch.

Bilder von Bernd Rücker, vagabond books.

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