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Postkarte aus Kapstadt: Liebesgrüße vom Kap der guten Hoffnung

Eigentlich möchte ich dies hier gerne als Postkarte aus Kapstadt tarnen. Als Reisetipp, als Travel Diary vielleicht, als mehrwertigen Post mit heißen Tipps und Nachmachempfehlungen. Fakt ist aber: So viel gibt es hier gar nicht zu sagen. Sondern zu gucken. Und unter anderem deshalb ist dies hier mehr Liebeserklärung als Travel Post.

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Die knappen Fakten: Ausflug zum Kap der guten Hoffnung

  • Wer in Kapstadt residiert sollte auf jeden Fall für einen Tag ein Auto mieten und eine Rundfahrt über die Kap-Halbinsel machen. Dafür reicht ein guter Tag – wir sind zum Beispiel früh morgens bei einem Kaffee im Loaves on Long gestartet, haben unseren Mietwagen bei Hertz in der Loop St. Ecke Strand St. abgeholt und uns hinter dem Devil’s Peak und dem Tafelberg durch Kirstenbosch in die False Bay geschlängelt. Sind dort durch Muizenberg, St. James und mit einem kurzen Abstecher zu den Pinguinen (dazu in Kürze mehr!) in Simon’s Town raus zum Cape Point gefahren. Und haben uns dann auf den Rückweg entlang der Westküste des Kaps gemacht, genau rechtzeitig, um kurz hinter der Sandy Bay vom Chapman’s Point aus den Sonnenuntergang zu bewundern.
  • Das Kap der Guten Hoffnung erreicht man super mit dem Auto, indem man das 8.000 Hektar große Cape of Good Hope Reserve durchquert (110 Rand pro Person). Hier wohnen unter anderem Zebras, Sträuße und Antilopen, also bitte vorsichtig fahren. Und: Am gesamten Kap sollte man sich vor Pavianen in Acht nehmen, die ganz schön aufdringlich werden können – Autotüren zulassen!
  • Cape Point selbst – der südlichste Punkt der 200 Meter hohen Klippen – ist ein ziemlicher Touri-Magnet, was zum Beispiel die Zahnradbahn, mit der man statt den 125 Stufen hinauf kommt, beweist. Der Ausblick auf die False Bay lohnt sich natürlich – wesentlich besser hat uns aber das Kap der Guten Hoffnung selbst gefallen. Wir haben gerne die kleine Wanderung entlang der Klippen in Kauf genommen. Auch wenn wir, räusper, hierfür durchaus adäquateres Schuhwerk empfehlen würden.

Aber das mit den Schuhen – Wedges, grazile Sandalen und Birkenstocks – hätte uns egaler nicht sein können. Wir krakselten trotzdem bis auf den höchsten Felsen, ließen uns auch vom Strauß am Wegesrand fast nicht aus der Ruhe bringen, ignorierten die Tatsache, dass die Sonne immer tiefer sank und dieser ausgedehnte Spaziergang eigentlich gar nicht Teil des Zeitplans gewesen war. Wir liefen, wir lachten, ich fotografierte, bekam völliges Verständnis für meinen Fotoperfektionismus entgegen gebracht – und saß am Ende einfach nur noch mit offenem Mund am Kap der Guten Hoffnung. Wie das klingt. Aber wir waren tatsächlich da.

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Und jetzt kommt die Liebeserklärung, von der ich eingangs sprach. Und diesmal nicht an Kapstadt, nicht an Südafrika, nicht an diesen Urlaub per se. Sondern an die beiden Frauen, die zehn Tage lang an meiner Seite diesen traumhaften Ort erkundeten. Die, die immer da sind wenn ich sie brauche, ihre Probleme zur Seite schieben um meine Sorgen anzuhören. Die, die genau wie ich wissen wie das Leben manchmal ist und mit denen auch drei Monate Funkstille völlig unbedeutend werden, sobald wir wieder zusammen sind. Die, die sehen, tolerieren und feiern wie unterschiedlich wir alle drei sind, ohne dass es unserer Freundschaft im Weg stehen würde.

Die eine, die all meine Bedenken und Zweifel der letzten zehn Jahre stets geteilt und verstanden hat, mich mit ihren Ängsten heute manchmal in den Wahnsinn treibt und damit umgehen kann wie eine edle Königin, wenn ich sie das manchmal versehentlich zu doll spüren lasse. Die mir zu Liebe all ihren Mut zusammennimmt um mir noch das eine Foto, den einen Moment zu ermöglichen.

Und die andere, die ihre komplette eigene, manchmal verquere Welt stillstehen lässt wenn sie spürt, dass sie gebraucht wird, die Arme weit offen und das Herz sowieso. Die, die immer alles zu 150 Prozent macht und sich darin zwar manchmal verzettelt, aber deren Liebe zum Detail und Enthusiasmus ansteckend ist und die immer schon die nächsten, schönsten Pläne schmiedet. Die einem wenn nötig die schonungslose Wahrheit sagt und gleichzeitig bedingungslos liebt.

Diese Frauen sind mein Airbag, meine Sozialversicherung, mein Spiegel. Und deshalb möchte ich Danke sagen, nicht nur für diesen Tag am Kap der Guten Hoffnung, diesen Urlaub, sondern für zehn Jahre Freundschaft. Well.

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