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Pucker up, Butternut: Der perfekte Herbst-Brunch mit Kürbiskuchen, Bananenbrot und Apfeltarte

Und kaum haben wir uns vom Sommer verabschiedet ist er da: Der goldene Herbst von dem ich jeden Spätsommer träume, den ich liebe, der, in dem wir plötzlich noch mal mit kurzen Ärmeln draußen sitzen können, die letzten Reste aus der Sonnencremetube quetschen und freudestrahlend die ersten Kastanien zwischen dem Laub suchen. Septemberliebe! Und dann erreicht dich diese Einladung für den Tag nach der Heimkehr aus dem Urlaub, du ahnst schon, dass sie dem Post-Urlaubs-Blues den Garaus machen könnte, lässt dich auf eine kurze Nacht und eine unsympathisch frühe Bahnfahrt ein – um dann ein paar Stunden später am Ufer der Ruhr zu stehen, irgendwo zwischen Dortmund und Bochum, in the middle of nowhere und doch da wo in diesem Moment dein Herz schlägt.

Unbezahlbar sind Tage wie dieser, Freunde wie diese, die kurzerhand den Gartentisch ins Auto laden und ein paar Stühle aus dem Wohnzimmer ans Flussufer tragen, die mit ein paar kleinen Handgriffen aus einem einfachen Steg im Nichts den schönsten Ort der Welt machen, schöner, als er jedem Pinterest-Board entspringen könnte.

Letzten Endes bedarf es für diese Perfektion nichts als einem kreativen, ohne Grenzen denkenden Köpfchen (in diesem Fall dem meiner Herzdame Amelie) und fünf bis zehn Händen die einfach anpacken, nicht groß fragen sondern wissen: Wir machen das jetzt einfach. Und wenn es regnet? Dann disponieren wir spontan um. Und wenn was – oder wer – ins Wasser fällt? Dann holen wir ihn (oder es) wieder raus. Einfach machen ist selten mein Motto, dieser Mensch und Tage wie diese aber sind es die mich daran erinnern, dass das häufig eine ziemlich gute Idee ist. Wenn nicht die beste. Einfach mal machen und daran glauben, dass alles gut wird. Und dann werden wir mit septemberlichem Paradewetter belohnt.

Der perfekte Herbst-Brunch: Ein Wohnzimmer im Grünen

Die Deko ist einfach wie wirkungsvoll: Als Tischdecke dient ein großes Stück Packpapier von der Rolle (gibts in jedem Postshop, Kaufhaus und jeder Papeterie), unter die Arme klemmen wir Lieblingstassen, Kuchenplatten, Teller und das gute Besteck. Felle und Wolldecken sorgen für Gemütlichkeit und halten Frostbeulen warm wenn nötig; Kornblumen, Physalis, Äpfelchen und Walnüsse sind die kleinen Freunde von Butternut und Hokkaido, die optisch wie kulinarisch den Tisch dominieren.

Kürbis und Apfel stecken in jedem Leckerbissen, der aus den Küchen und Backöfen der näheren Umgebung herangebracht wurde, dazu gibt es Holunderblütensirup und Fruchtschnitten; aus Zeitmangel buk ich nicht selbst sondern brachte ein Dutzend transportsicher verpackter Pastéis de Nata aus Lissabon mit, egal, die Geste zählt. Und wenn das Auge auch das letzte liebevolle Detail der Gastgeberin des Jahres aufgesaugt hat, geht es ans Essen.

Rezepte für deinen Herbst-Brunch – damit nur noch das Wetter dem Zufall überlassen ist

…denn das ist schließlich das einzige, was wir nicht beeinflussen können. Hint: Im Zweifelsfall lässt sich all das natürlich auch im Esszimmer umsetzen. Ich würde vorsorglich an einem trockenen Tag eine große Tüte goldenen Herbstlaubs einsammeln und im Zweifelsfall im Esszimmer verstreuen. Ob drinnen oder draußen: Diese Gerichte schmecken so oder so köstlich!

Kürbiskuchen

Ein klassischer Kürbiskuchen kann und darf an einem Tag wie diesem nicht fehlen.
Wir brauchen dafür 350g Kürbisfleisch, 250g Mehl, 75g Zucker, 150g brauner Zucker, 1 TL Backpulver, 125g Butter, 200g Sahne, 4 Eier, 1 TL Zimt, 1/2 TL Ingwerpulver, 1/2 TL gemahlene Muskatnuss, 2 EL Ahornsirup (oder Honig).

Das Mehl, Backpulver, den weißen Zucker, ein Ei und die Butter verkneten wir zu einem Mürbeteig. Diesen stellen wir kurz kalt und tapezieren damit dann eine 26 cm Springform inklusive Rand. Das Kürbisfleisch kochen wir in etwas Wasser weich und pürieren es anschließend gemeinsam mit den restlichen Zutaten. Die vermutlich sehr flüssige Masse geben wir dann auf den Mürbeteig und backen den Kuchen für etwa 45 Minuten bei 180 Grad.

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Bananenbrot

Okay, zugegeben, Banane ist nicht unbedingt die herbstliche Frucht – aber Bananenbrot mit Nüssen darf zu dieser Gelegenheit einfach nicht fehlen! Mein Favorit: Warmes Bananenbrot mit gesalzener Butter!

3 große, gerne überreife Bananen, 300g Mehl, 1 Päckchen Backpulver, 100g Zucker, 1 Ei, etwas Salz, ein Päckchen Vanillezucker, 3EL Öl, 30g Walnüsse.

Einfacher geht es kaum: Wir zerdrücken die Bananen, geben Zucker, Salz, Öl, Ei und Vanillezucker hinzu und verrühren es gut. Die Walnüsse werden untergehoben, Backpulver und Mehl werden separat vermischt und anschließend untergerührt, bevor der Teig in einer Kastenform für 45 Minuten bei 180 Grad packt. Well done!

Kürbis-Brownies

Muss ich dazu noch irgendetwas sagen? Ich glaube nicht.

180g Mehl, 170g Butter, 160g Zartbitterschokolade, 300g Zucker, etwas Salz, 5 Eier, 1TL Vanillearoma, eine Prise Zimt, 30g Schokochips, 30g Walnüsse, 220g Frischkäse, etwa 200g Kürbisfleisch, sowie eine gelungene Pumpkin Pie-Mische aus 3EL Zimt, 2TL gemahlenem Ingwer und 2TL geriebener Muskatnuss.

Zunächst entkernen, backen und pürieren wir den Kürbis. Anschließend schmelzen wir 100g der Butter sowie die Schokolade in einem Topf ein, rühren anschließend 200g Zucker und etwas Salz unter. Wir rühren 3 Eier unter, geben das Vanillearoma, eine Prise Zimt und 150g Mehl hinzu. Nachdem wir den Teig gut verknetet haben arbeiten wir Nüsse und Schokoladenchips ein.

Nun verrühren wir Frischkäse, die restliche Butter und den restlichen Zucker, geben ein weiteres Ei dazu sowie 30g Mehl und verrühren das ganze mit dem Kürbispüree.

Anschließend füllen wir eine gefettete, Brownie-geeignete Backform mit der Hälfte des Brownieteigs und verteilen darauf abwechselnd einen großen Löffel Brownieteig und Kürbisteig. Mit einer Gabel verstreichen wir die Teige ineinander, wie bei einem Marmorkuchen. Anschließend backen wir die Brownies eine knappe halbe Stunde bei 175 Grad und lassen sie anschließend eine weitere halbe Stunde auskühlen, bevor wir sie anschneiden.

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Apfeltarte

Äpfel sind direkt hinter Kürbis und Birne mein größter Herbstliebling – auch wenn sie bei uns das ganze Jahr über zu haben sind, im Herbst schmecken sie oft besonders gut und dienen in der bevorstehenden kalten Jahreszeit in gebraten bzw. gebackener Form als Genussmittel No. 1.

1 Kilo Äpfel, 200g Mehl, 100g Butter, 50g Puderzucker, 1 Ei, etwas Salz, 1 Zitrone, 2cl Apfelsaft.

Wir kneten Mehl, Butter, Puderzucker und Salz zu einem Teig, verquirlen das Ei und kneten es unter, Formen den Teig zu einer Kugel und wickeln ihn in Frischhaltefolie. Der Teigball kommt für eine halbe Stunde in den Kühlschrank, während wir die Äpfel schälen und in schmale Spalten schneiden. Diese beträufeln wir mit Zitronensaft und heizen den Ofen auf 225 Grad vor.

Anschließend rollen wir den Teig dünn aus und kleiden eine Tarteform damit aus. Nachdem wir den Teig mehrmals leicht eingestochen haben verteilen wir die Apfelspalten darauf mehr oder weniger symmetrisch. Hoffentlich habt ihr jetzt noch etwas Butter im Kühlschrank, denn wir setzen ein paar Butterflocken auf die Tarte, bevor wir sie für 20 Minuten in den Ofen schieben. Währenddessen schmelzen wir 2 weiter Esslöffel Puderzucker in einer Pfanne an und verrühren ihn mit dem Apfelsaft zu einer leckeren Karamellsauce, die wir nach 2 Minuten über die Tarte gießen. Die darf dann nochmal knappe 10 Minuten ordentlich schmoren, bevor sie die Perfektion erreicht und am besten noch warm auf die Teller kommt!

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