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Abseits der Skipiste: Meine 10 Tipps für Bruneck!

Die Hauptzutaten zu einem gelungenen Skiurlaub: Möglichst viele Skitage, möglichst viel Schnee, möglichst viel Sonnenschein. Problem: Die letzten beiden Punkte arbeiten gegeneinander. Spätestens am dritten Sonnentag in Folge nörgeln selbst die größten Schönwetterskifahrer über Sulz, Schneematsch auf der Talabfahrt und zerfahrene Hänge. Zurecht.

Mir ist es deshalb umso lieber, wenn sich zwischen die Kaiserwetter-Tage (die ich natürlich auch am meisten mag) Schneetage mischen. Am besten im 2:1-Rhythmus, am besten so, dass an Sonnentag 2 nachmittags der Himmel zuzieht und es dann nachts anfängt zu schneien, auch am nächsten Tag nicht mehr wirklich abbricht, bis am vierten Tag wieder die Sonne rauskommt und sich zumindest die Early Birds über ein bisschen Powder freuen können. Aber was macht man nun mit den Nachmittagen, an denen man nicht auf der Sonnenterrasse einer einschlägigen Hütte den Skischuhtanz perfektionieren kann? Es gibt zwei Möglichkeiten: 1. Die Erweiterung der eigenen Wintersportexpertise, die ich demnächst noch mit euch thematisieren werde. Und 2. die Erkundung des Umlands. Oder des nächstgelegenen Städtchens.

Und da punktet der Kronplatz ungemein. Denn anders als in den meisten Skigebieten, wo sich im Ort Sportladen an Après-Ski-Bar an Skiverleih reiht, schließen sich hier hübsche, authentische Orte an die Talstationen an. Und so bietet es sich an, den verhangenen Nachmittag eines solchen Schneetags im Nahe der Reischacher Talstation gelegenen Bruneck zu verbringen.

Schon 1250 erbaute der Brixner Bischof Bruno hier auf einem Hügel eine Burg, um die sich schnell die ersten Wohnhäuser schmiegten. Seit jeher ist Bruneck das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Pustertals, heute hat das Städtchen knapp 16.000 Einwohner. Typisch für Südtirol vermischen sich hier altertümliche Gassen mit modernen Gebäuden, italienisches Flair mit Alpentradition.

Meine Tipps für Bruneck – 10 Highlights für Schlemmermäuler & Schnapsfreunde

1. Die Stadtgasse entlang schlendern

Die Stadtgasse von Bruneck hat sowohl spätmittelalterliche als auch barocke Züge. Ich erinnere mich daran, wie ich schon vor Jahren das erste Mal neben Mia die Stadtgasse entlang schlenderte und mich an den pittoresken Häusern nicht satt sehen konnte – und das hat sich nicht geändert! Am besten startet ihr an der Ursulinenkirche an ihrem südlichen Ende, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde und zur Stadtbefestigung gehörte, und spaziert von da an immer die Gasse entlang, bleibt bei jedem zweiten Schaufenster stehen, steckt die Nase in spannende Geschäfte oder verliert euch in einer der kleinen Passagen…

2. Weine und Spirituosen kosten beim Feinkostladen Harpf

Keine Reise nach Südtirol ohne lokalen Wein! Wer außerdem auch auf der Suche nach einem feinen Brand ist, ist beim Feinkostladen Harpf genau richtig. Neben Getränken und anderen regionalen Erzeugnissen gibt es hier auch Delikatessen aus aller Welt – eine echte Institution mit über 90 Jahren Geschichte!

Harpf Getränkeladen
Stadtgasse 53, Bruneck

3. Ein Besuch (und ein bisschen Naschen) im Speckmuseum

Fast wären wir daran vorbei spaziert – aber das Museum im Keller des Ladengeschäftes ist für Speckfans wie mich eigentlich ein Muss! Während oben fleißig Schinken, Speck und Käse verkauft werden, kann man im Gewölbekeller den Schinken beim Trocknen zusehen und vergeblich versuchen zu zählen, wie viele hier eigentlich von der Decke hängen. Und hier und da auch mal ein bisschen was probieren…

Speckmuseum Tito
Stadtgasse 55, Bruneck

3. Fürs Abendessen (oder das Picknick auf der Heimfahrt) einkaufen bei Pur Südtirol

Pur Südtirol war eine meiner ersten Begegnungen mit der Südtiroler Kulinarik – bei meinem ersten Südtiroltrip vor ein paar Jahren wurden wir hier für einen kleinen abgesetzt, und ich fühlte mich sofort abgeholt. Ein bisschen wie Alnatura, aber eben nur mit wirklich regionalen Produkten lässt sich Pur Südtirol zusammenfassen und ist der perfekte Stopp vor der Heimfahrt, um noch schnell für den heimischen Kühlschrank oder das Picknick am Rastplatz einzukaufen. Pur Südtirol gibt es übrigens auch in Meran, Bozen und Lana!

Pur Südtirol
Herzog-Sigmund-Straße 4a, Bruneck

4. Die Südtiroler Kreativität bewundern bei Acherer

Ich hatte euch in meinem letzten Post schon erzählt, wie sehr ich die Südtiroler für ihre Art, kreativ anzupacken und eine Not in eine Tugend zu verwandeln, schätze. Die Acherer Patisserie.Blumen ist ein Beispiel dafür, wie gut das gelingen kann – denn hier haben sich einer der weltbesten Patissiers, Andreas Acherer, und seine Lebensgefährtin und Floristin Barbara Strondl zusammengetan und in der ehemaligen Bäckerei seines Großvaters eine Mischung aus Patisserie und Blumenladen eröffnet. Natürlich hygienisch unbedenklich – aber weniger unbedenklich für die Hüften…

Acherer Patisserie.Blumen
Stadtgasse 8, Bruneck

4. Junges Südtiroler Design bewundern im Variatio Concept & Art Store

Modedesigner Dimitri ist nicht der einzige Design-Spross Südtirols! Nach dem Motto Abwexlung erfreut! haben Martina Baumgartner und Birgit Hofer hier vergangenen Sommer einen Concept Store eröffnet, der Produkte von einzigartigem Wert anbietet. „Wir versuchen Brücken zu schlagen zwischen Tradition und Moderne. Wir wollen einen Dialog beginnen zwischen renommierten und etablierten Künstlern und Designern, zwischen lokalen und überregionalen Erzeugnissen, zwischen unterschiedlichen Materialen und Produktionswegen. Wir stellen die verschiedenen Positionen einander gegenüber und geben trotzdem jeder ihren Raum“, heißt es auf ihrer Webseite. Und das ist gelungen!

Variatio Concept & Art Store
Oberragen 12, Bruneck

5. Ganz ursprünglich einkaufen beim Lebensmittelgeschäft Horvat

Beim Horvat kann man noch einkaufen wie früher. Hier werden die Backwaren noch in Gramm abgemessen, es gibt hausgemachte Marmeladen und Müslimischungen, der Tee steht im Regal neben dem Putzmittel, und all das auf engstem Raum. Aber das Geschäft scheint zu laufen – weiter so! Wir haben hier mein allerliebstes Schüttelbrot und einen Südtiroler Kaminwurzen von der St. Lorenzner Metzgerei Baumgartner auf die Hand gekauft und sind weiter spaziert.

Horvat Lebensmittel
Stadtgasse 5, Bruneck

6. Einen Aperitivo nehmen – entweder im trendigen Capuzina oder bei schönem Wetter in einer der Bars am Gilmplatz

Das Capuzina fällt erst auf den zweiten Blick auf – dann kann man aber gar nicht mehr daran vorbei. Mit ihrer trendigen Einrichtung lässt die Bar mit den großen Schaufenster direkt an der Rienzbrücke auf fabelhafte Abende schließen. Wir haben es leider nicht geschafft, abends vorbeizuschauen – wer mehr Zeit hat ist hier Dienstags bis Samstags von 17 bis 1 Uhr nachts willkommen! Weiters empfohlen wurde uns übrigens die Vinothek Bernardi, das Wiener Café Rauchenbichler, das Rienzbräu sowie fürs Nachtleben der Weinkeller, das Puka Naka und der Pub Hotel Bruneck.

Capuzina Bar
Kapuzinerplatz 1, Bruneck

9. Das MMM Ripa im Schloss Bruneck erkunden

Von den Messner Mountain Museums hatte ich euch ja schon im letzten Post erzählt – auf dem Schloss Bruneck, ganz nah dem MMM Corones also, steht ein weiteres der Museen: Das MMM Ripa. Hier geht es um die Menschen in den Bergen und die Bergvölker der ganzen Welt, denen Reinhold Messner hier seinen Respekt zollt. „Die Menschen in den Bergen geben den Gebirgen erst Leben und Geschichte“, sagt er, und lädt zu einer Reise durch die Kulturen der Bergvölker in  Asien, Afrika, Südamerika und Europa ein. Steht definitiv fürs nächste Mal auf der Liste!

MMM Ripa im Schloss Bruneck
Schlossweg 2, Bruneck

10. Ein Spaziergang auf den Schlosshügel von Bruneck

Auf den Schlosshügel spaziert man mehr oder weniger automatisch zu, wenn man der Stadtgasse folgt und an ihrer Gabelung am Ende die Treppen rechts hoch nimmt. Vorbei an der Rainkirche immer weiter nach oben hat man plötzlich eine fantastische Aussicht auf das beschauliche Bruneck – und ist froh, diesen hellen Flecken Südtirols entdeckt zu haben.

Die Geschäfte in Bruneck haben wochentags von 9-12:30 und von 15-19 Uhr geöffnet, samstags nur bis 18 Uhr. Sonntags ist hier recht wenig los – aber vielleicht ist euch das sogar lieber, weil die Altstadt dann fast leer ist?!


Dieser Artikel beruht auf einer Einladung nach Südtirol. Unterkunft und Skipass wurden uns gestellt, Reisekosten und Verpflegungsaufwendungen haben wir selbst übernommen, zum Erkunden von Bruneck haben wir uns an den Tipps für Bruneck von der IDM Südtirol orientiert. Die Einladung ändert so oder so nichts an meiner großen Begeisterung für Südtirol.

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